Volker Hagedorn: Flammen © Rowohlt
Rowohlt
Bild: Rowohlt Download (mp3, 6 MB)

Eine europäische Musikerzählung 1900-1918 - Volker Hagedorn: "Flammen"

Bewertung:

Es war eine Zeit des Umbruchs: der Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg. Aber nicht nur in den Bereichen Politik oder Gesellschaft war das eine Zeit der großen Veränderungen, sondern auch in der Musik. Der Autor Volker Hagedorn hat sich jetzt diesen Aspekt vorgenommen und unter dem Titel "Flammen. Eine europäische Musikerzählung 1900-1918" ein neues Buch geschrieben.

Bücher über diese Zeit gibt es viele, aber Volker Hagedorn gelingt es hier wieder einmal, seinen Fokus auf einzelne Begebenheiten und vor allem Komponistinnen und Komponisten zu richten. Claude Debussy steht im Zentrum, aber auch Ethel Smyth, die nicht nur mit ihrer Musik für Furore gesorgt hat, sondern auch politisch aktiv war, u. a. für die Frauenwahlrechtsbewegung in Großbritannien.

Zahllose Quellen, lebendige Schilderungen

Musik- und Zeitgeschichte halten sich die Waage. Die Schrecken des Ersten Weltkriegs durchziehen die letzten beiden Kapitel, aber an anderer Stelle auch so manch Privates und Pointiertes, so der Uraufführungs-Skandal von Igor Strawinskys "Sacre"-Ballett.

Volker Hagedorn hat auch in diesem Buch zahllose Quellen herangezogen, es gelingt ihm aber, die Begebenheiten so zu schildern, dass man das Gefühl hat, man wäre direkt dabeigewesen.

Das Zeug zum Klassiker

Nach "Bachs Welt" und "Der Klang von Paris" hat auch dieses neue Buch das Zeug zum Klassiker. Wenn man erst einmal angefangen hat zu lesen, kann man es kaum noch zur Seite legen.

Andreas Göbel, rbbKultur

Weitere Rezensionen

Helmut Lethen: Der Sommer des Großinquisitors © Rowohlt Berlin
Rowohlt Berlin

Über die Faszination des Bösen - Helmut Lethen: "Der Sommer des Großinquisitors"

Als der Literaturwissenschaftler Helmut Lethen auf den Großinquisitor aus der Legende Dostojewskis stieß, hat diese Figur ihn sofort elektrisiert. Der verknöcherte Greis, der den wiedergekehrten Jesus auf dem Scheiterhaufen verbrennen will, ist für Lethen die Inkarnation des Bösen oder vielmehr eines Machtapparats, für den Moral nicht zählt. Lethen untersucht in seinem fulminaten, hochaktuellen Essay die Wirkungsgeschichte von Dostojewskis Legende und entdeckt ihre Spuren in der Esoterik des Fin de Siècle, in der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts, in der stalinistischen Sowjetunion und überall, wo politische Gegner verfolgt werden.

Thomas Leibnitz: Verrisse © Residenz Verlag
Residenz Verlag

Respektloses zu großer Musik von Beethoven bis Schönberg - Thomas Leibnitz: "Verrisse"

Verrisse haben eine große Tradition. Seitdem über Musik geschrieben wird, haben Kritikerinnen und Kritiker für das mögliche Nichtgefallen deutliche Worte gefunden. Und so manche Verrisse lesen sich auch ziemlich vergnüglich. Der österreichische Musikwissenschaftler, Germanist und Publizist Thomas Leibnitz hat sich in seinem Buch "Verrisse. Respektloses zu großer Musik von Beethoven bis Schönberg" damit auseinandergesetzt.

Bewertung:
Johan Eklöf: Das Verschwinden der Nacht; Montage: rbbKultur
Droemer HC

Sachbuch - Johan Eklöf: "Das Verschwinden der Nacht"

Etwas 6.000 Sterne kann der Mensch mit bloßem Auge am Nachthimmel sehen – und noch zahllose andere Himmelskörper. Allerdings nur, wenn absolute Dunkelheit um ihn herum herrscht. In Las Vegas, einem der hellsten Orte der Welt, sehen die Menschen höchstens zehn Sterne. Der schwedische Autor und Zoologe Johan Eklöf hat ein Buch über die Lichtverschmutzung geschrieben, die uns den Blick in den Himmel verwehrt, aber vor allem die Natur bedroht.

Bewertung: