Die Frage des Tages -
Ein Gespräch mit Mohamed Amjahid
Es sind die größten Proteste der letzten Jahre im Iran: Seit die Kurdin Mahsa Amini im Polizeigewahrsam starb, gehen Tausende im ganzen Land auf die Straße. Amini hatte aus Sicht der Sittenpolizei ihr Kopftuch nicht richtig getragen, nun demonstrieren Iraner*innen für ein Ende des Regimes und für ihre Menschenrechte.
Die Regierung hat das Internet inzwischen weitgehend lahmgelegt, die Gewalt bei den Protesten nimmt immer weiter zu. Mindestens 41 Menschen sollen schon ums Leben gekommen sein. Die Angst ist groß, dass es zu weiterem Blutvergießen kommt.
Doch die internationale Kritik bleibt bisher verhalten. Auch Deutschland hält sich bedeckt, will wohl das angestrebte Atomabkommen nicht riskieren. Aber brauchen die Iraner*innen, die gerade unter Lebensgefahr für Frauen- und Menschenrechte kämpfen, nicht gerade jetzt viel mehr Rückendeckung? Und hat Deutschland nicht durch Außenministerin Annalena Baerbock eine feministische Außenpolitik versprochen? Unsere Frage des Tages heute an Mohamed Amjahid: Ist Deutschlands Kritik am Iran zu leise?