Peter Rohn: Welt in Hell und Dunkel, Ausstellungsansicht, Potsdam Museum © Bernd Dreiocker
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Bild: Bernd Dreiocker

Ausflugstipp für die Feiertage - Auf den Spuren des Malers Peter Rohn

Eine Empfehlung von Bernd Dreiocker

Der Maler Peter Rohn lebt und malt seit 60 Jahren in Potsdam. Einige seiner schönsten Potsdam-Bilder sind derzeit im Potsdam Museum zu sehen. Einen Besuch der Ausstellung kann man gut mit einem Feiertagsspaziergang in der Innenstadt, in Babelsberg, Potsdam-West oder im Park Sanssouci verbinden.

Weihnachtliches Straßenbild

Verschneite Autos in der Abenddämmerung am Straßenrand. Unter der Straßenlaterne stehen sie wie im Scheinwerferlicht, scheinen aber auch von innen her goldgelb zu leuchten. Eine schneebedeckte Tanne im Hintergrund und ein Haus in rotes Licht getaucht - winterliche Altstadtromantik in Potsdams Brandenburger Vorstadt im Bild des Malers Peter Rohn.

Der Maler, 1934 in Dresden geboren, Schüler unter anderem von Bernhard Heisig, lebt und malt seit 1960 in Potsdam. Manche seiner Potsdamer Motive aus den letzten 60 Jahren faszinieren Potsdamer ebenso wie Besucherinnen und laden ein zum Vergleich zwischen Künstlerperspektive und eigenem Erleben.

Sanssouci im Winter

Zum Beispiel das zeitlose Motiv von "Sanssouci im Winter". Der Maler hat das Bild 1967 in Öl gemalt, mit Blickrichtung von der Fontäne aus auf den Weinberg.

"Auf den ersten Blick in einem naiven Stil gemalt, wenn man genauer hinschaut, ist es expressiv", meint die Kunstvermittlerin Claudia Häuser-Mogge. "Die Stämme der Bäume sind mit dicken Strichen gemalt und die Perspektiven stimmen nicht ganz, auch deshalb denke ich, es ist eher ein expressives Werk."

Wenn man mit dem Bild im Kopf oder auf dem Smartphone in den Park zum Schloss Sanssouci geht, kann man die Ansichten vergleichen: Der Weinberg wirkt auf dem Bild flacher als in Wirklichkeit, das Schloss dafür größer. Die Skulptur einer Nixe vor dem Rondell wie auf dem Bild ist heute nicht zu sehen. Alle Skulpturen sind im Winter eingehaust.

Peter Rohn: Welt in Hell und Dunkel, Ausstellungsansicht, Potsdam Museum © Bernd Dreiocker
Bild: Bernd Dreiocker

Brandenburger Vorstadt am Sonntag

In der Brandenburger Vorstadt hat der Maler sein Atelier. Eine der Nebenstraßen des Viertels zeigt das Bild "Geschwister-Scholl-Straße am Sonntag" von 1962. Eine Handvoll Spaziergänger, eine Straßenbahn hält.

Die Straßenbahn fährt auch heute noch, aber sonntags geht hier keiner mehr spazieren. Und die Straße hat sich gewandelt: Die großen alten Bäume mit den Sitzbänken aus dem Bild von Peter Rohn gibt es nicht mehr.

"Das Besondere ist, dass er auch Orten etwas abgewinnen kann, die ganz alltäglich sind und dass die aber eine besondere Farbigkeit haben und wir auf Dinge aufmerksam gemacht werden, auf die man normalerweise nicht so achtet, so dass man von ihm angeregt wird, genauer hinzuschauen". (Claudia Häuser-Mogge)

Im Potsdam Museum gibt es für Ausstellungsbesucher einen Flyer mit Karte und QR-Codes für einen Stadtrundgang zu den Bildmotiven Peter Rohns.

Berrnd Dreiocker, rbbKultur