Podcast | Ich sehe was, was du nicht siehst © rbbKultur
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4-teiliger Podcast von Studierenden der UdK Berlin - Ich sehe was, was du nicht siehst

Was beschäftigt, berührt und bewegt junge Menschen heute? "Ich sehe was, was Du nicht siehst" ist eine vierteilige Podcast-Reihe von Studierenden der Universität der Künste in Berlin aus dem Studiengang "Kulturjournalismus". Die erste Folge ist ein Besuch beim kränkelnden Landwehrkanal, weiter geht es mit einem Abstecher in einen Hundesalon, der aus Hundehaaren eine besondere Strickwolle fertigen kann. Außerdem erzählt eine junge Frau mit Diabetes, wie moderne Technik sie im Alltag unterstützt und in der letzten Folge geht es um alternative Trauerarbeit.

Realisation: Wolfgang Bauernfeind und Michael Ramm
Ton: Kaspar Wollheim und Venke Decker

Ich sehe was, was du nicht siehst | Landwehrkanal 2080 © Nils Erich
Nils Erich

Ich sehe was, was du nicht siehst - Landwehrkanal 2080

Behäbig schlängelt sich der Landwehrkanal durch Berlin. Doch regelmäßig sterben hier die Fische, ein Ökosystem kollabiert inmitten der Stadt. Wie kann das sein? Und wie ginge es besser? Der Landwehrkanal leidet an üblichen Problemen eines Stadtkanals: wenig Strömung, viel Verschmutzung, wenig Artenreichtum. In den Sommermonaten schickt die Stadt Berlin täglich das Schiff “Rudolf Kloos” auf den Kanal, um Sauerstoff in die Brühe zu pumpen und die Fische vor dem Ersticken zu retten. Aber das lindert nur die Symptome für ein strukturelles Problem: Die Stadt fokussiert sich zu sehr auf menschliches Wohlergehen und zu wenig auf das aller Lebewesen. Am Beispiel des Kanals untersucht diese Podcastfolge, welche Maßnahmen helfen könnten, um Kanal und Stadt nicht nur für Menschen lebenswerter zu machen. Grüne Spundwände, Fischtreppen, Wildniszonen, Straßen zu Auwiesen, ein Wald auf den Dächern der Stadt – die Zukunft kann viel bieten, wenn utopische Ideen ernst genommen werden.

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Ich sehe was, was du nicht siehst | Modus Intarsia © Anna-Lena Schlitt
Anna-Lena Schlitt

Ich sehe was, was du nicht siehst - Modus Intarsia – Auf den Hund gekommen

Ob Kaschmir, Mohair oder Merino, ob als Pullover, Mütze oder Schal – Wolle ist im Winter allgegenwärtig. Sie ist kuschlig-weich und hält uns warm, allerdings ist ihre Produktion nicht besonders nachhaltig: Die CO2-Bilanz ist ernüchternd. Massentierhaltung gehört zur Wollproduktion genauso wie der Einsatz von Chemikalien. "Das muss doch auch anders gehen!", haben sich die Gründerinnen von Modus Intarsia, Strickdesignerin Ann Cathrin Schönrock und Textildesignerin Franziska Uhl, gedacht. Gemeinsam haben sie Chiengora entwickelt – ein Garn aus der Unterwolle von langhaarigen Hunden. Wie funktioniert das? Und ist Hundewolle wirklich nachhaltiger? Die freie Journalistin Anna-Lena Schlitt hat das junge Unternehmen im Sommer besucht. In dieser Folge erzählt sie, was passieren muss, damit aus der Unterwolle ein Pullover werden kann und ob der dann noch nach nassem Hund riecht.

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Ich sehe was, was du nicht siehst | Unsichtbare Behinderung © privat
privat

Ich sehe was, was du nicht siehst - Unsichtbare Behinderung: Leben mit Diabetes

In den meisten Nahrungsmitteln stecken Kohlenhydraten. Diese werden im Dünndarm unter anderen in Traubenzucker aufgespaltet, um von dort aus über unser Blut in Zellen an allen Stellen des Körpers zu gelangen. Das passiert ohne unser Zutun. Aber: Um dort aus dem Zucker Energie zu gewinnen, braucht es ein bestimmtes Hormon: Insulin. Was, wenn der Körper kein eigenes Insulin mehr produziert? Catarina Cottone lebt seit 12 Jahren mit Diabetes Typ 1 und ist auf zahlreiche Geräte angewiesen, die Blutzuckerwerte messen und Insulin spritzen. Die junge Berlinerin nennt sich deswegen auch selbst "Cyborg" und teilt ihren Alltag auf Instagram als "helloimdiabetic". Die freie Autorin Sarah Kailuweit hat einen Sommertag mit Catarina verbracht und miterlebt, was es bedeutet mit einer unsichtbaren Behinderung zu leben.

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Ich sehe was, was du nicht siehst | Die Suche nach dem heilsamen Abschied © Julian Heigel/ Sarah Benz
Julian Heigel/ Sarah Benz

Ich sehe was, was du nicht siehst - Die Suche nach dem heilsamen Abschied

In unserer Gesellschaft hat die Bestattung-Branche nicht unbedingt einen guten Ruf. Bürokratischer Umwege sowie der Verkauf von teuren Särgen und Urnen sind dabei die gängigsten Assoziationen. Für viele Menschen sind Bestattung sogar ein traumatisierendes Ereignis, das Trauernde in einer Ausnahmesituation über sich ergehen lassen müssen. In der Tat berichten nicht wenige Hinterbliebene über ein Gefühl der Ohnmacht, wenn Bestatter:innen ihnen alles aus der Hand nehmen und der letzte Weg ihres geliebten Menschen sich dann meist hinter geschlossenen Türen abspielt. Sie selbst wissen dabei oft nicht, dass Bestattung auch anders gehen und sich sogar heilsam auf den Trauerprozess auswirken kann. In dieser Podcastfolge geht es um eine alternative Bestattungskultur, die allmählich Fuß in der Gesellschaft fasst und sich zum Ziel gesetzt hat, die Black Box rund um das Thema Bestattung zu öffnen und Trauernde an dem Prozess teilhaben zu lassen. Drei alternative Bestatter:innen aus Berlin erzählen, wie Hinterbliebene die Bestattung eines geliebten Menschen mitgestalten und somit einen stimmigen Abschied finden können.

 

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