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  • Charles Dickens: Eine Weihnachtsgeschichte © Penguin
    Penguin

    Dickens, Austen, Nietzsche und Conrad - "Penguin Edition": Vier neuen Bände in der Klassiker-Reihe

    Es ist jedes Jahr dasselbe: Weihnachten steht vor der Tür - und es fehlen immer noch ein paar passende Geschenke für liebe Freunde und Verwandte. Bücher können bekanntlich nie schaden! Und Klassiker haben den großen Vorteil, dass sie ihre Bewährungsprobe längst bestanden haben. Nur welches Buch ist das Richtige? Versuchen Sie es doch mit den Klassikern der "Penguin-Edition". Dort sind jetzt vier Bücher neu aufgelegt worden, die zu den Meilensteinen der Weltliteratur zählen, und die man unbedingt gelesen haben sollte. Gern auch mehrmals.

    Bewertung:
  • Amalie Skram: Die Leute vom Hellemyr (4 Bände) © Guggolz Verlag
    Guggolz Verlag

    Norwegische Familiensaga - Amalie Skram: "Die Leute vom Hellemyr"

    In Norwegen wird sie bewundert wie bei uns Thomas Mann oder in Frankreich Honoré de Balzac: die naturalistische Schriftstellerin Amalie Skram, geboren 1846 in Bergen in Norwegen. Der kleine Berliner Guggolz Verlag hat sich die große Aufgabe vorgenommen, ihr Hauptwerk "Die Leute vom Hellemyr" erstmals vollständig ins Deutsche übersetzen zu lassen.

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  • Mohamed Mbougar Sarr: Die geheimste Erinnerung der Menschen © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - Mohamed Mbougar Sarr: "Die geheimste Erinnerung der Menschen"

    In "Die geheimste Erinnerung der Menschen" nimmt der senegalesische Schriftsteller Mohamed Mbougar Sarr die Leser:innen mit auf eine labyrinthische Detektivjagd mitten ins Herz von Literatur und Kolonialismus. Eine Detektivgeschichte, die der Literatur selbst hinterherjagt und dabei auch noch den Kolonialismus und seine Auswirkungen verhandelt. Das – so viel vorab – ist einfach großartig. Und gleichzeitig auch ziemlich rätselhaft.

    Bewertung:
  • Maria Stepanova: Mädchen ohne Kleider © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Gedichte - Maria Stepanova: "Mädchen ohne Kleider"

    Maria Stepanova erhält für ihren Lyrikband "Mädchen ohne Kleider" den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2023. Die Begründung der Jury: Die russisch-jüdische Autorin, die 1972 in Moskau geboren wurde und derzeit im deutschen Exil lebt, verhilft dem nicht-imperialen Russland zu einer literarischen Stimme, die es verdient, in ganz Europa gehört zu werden.

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  • Helmut Lethen: Der Sommer des Großinquisitors © Rowohlt Berlin
    Rowohlt Berlin

    Über die Faszination des Bösen - Helmut Lethen: "Der Sommer des Großinquisitors"

    Als der Literaturwissenschaftler Helmut Lethen auf den Großinquisitor aus der Legende Dostojewskis stieß, hat diese Figur ihn sofort elektrisiert. Der verknöcherte Greis, der den wiedergekehrten Jesus auf dem Scheiterhaufen verbrennen will, ist für Lethen die Inkarnation des Bösen oder vielmehr eines Machtapparats, für den Moral nicht zählt. Lethen untersucht in seinem fulminaten, hochaktuellen Essay die Wirkungsgeschichte von Dostojewskis Legende und entdeckt ihre Spuren in der Esoterik des Fin de Siècle, in der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts, in der stalinistischen Sowjetunion und überall, wo politische Gegner verfolgt werden.

Buch-Rezensionen

  • Charles Dickens: Eine Weihnachtsgeschichte © Penguin
    Penguin

    Dickens, Austen, Nietzsche und Conrad - "Penguin Edition": Vier neuen Bände in der Klassiker-Reihe

    Es ist jedes Jahr dasselbe: Weihnachten steht vor der Tür - und es fehlen immer noch ein paar passende Geschenke für liebe Freunde und Verwandte. Bücher können bekanntlich nie schaden! Und Klassiker haben den großen Vorteil, dass sie ihre Bewährungsprobe längst bestanden haben. Nur welches Buch ist das Richtige? Versuchen Sie es doch mit den Klassikern der "Penguin-Edition". Dort sind jetzt vier Bücher neu aufgelegt worden, die zu den Meilensteinen der Weltliteratur zählen, und die man unbedingt gelesen haben sollte. Gern auch mehrmals.

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    Amalie Skram: Die Leute vom Hellemyr (4 Bände) © Guggolz Verlag
    Guggolz Verlag

    Norwegische Familiensaga - Amalie Skram: "Die Leute vom Hellemyr"

    In Norwegen wird sie bewundert wie bei uns Thomas Mann oder in Frankreich Honoré de Balzac: die naturalistische Schriftstellerin Amalie Skram, geboren 1846 in Bergen in Norwegen. Der kleine Berliner Guggolz Verlag hat sich die große Aufgabe vorgenommen, ihr Hauptwerk "Die Leute vom Hellemyr" erstmals vollständig ins Deutsche übersetzen zu lassen.

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    Mohamed Mbougar Sarr: Die geheimste Erinnerung der Menschen © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - Mohamed Mbougar Sarr: "Die geheimste Erinnerung der Menschen"

    In "Die geheimste Erinnerung der Menschen" nimmt der senegalesische Schriftsteller Mohamed Mbougar Sarr die Leser:innen mit auf eine labyrinthische Detektivjagd mitten ins Herz von Literatur und Kolonialismus. Eine Detektivgeschichte, die der Literatur selbst hinterherjagt und dabei auch noch den Kolonialismus und seine Auswirkungen verhandelt. Das – so viel vorab – ist einfach großartig. Und gleichzeitig auch ziemlich rätselhaft.

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    Maria Stepanova: Mädchen ohne Kleider © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Gedichte - Maria Stepanova: "Mädchen ohne Kleider"

    Maria Stepanova erhält für ihren Lyrikband "Mädchen ohne Kleider" den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2023. Die Begründung der Jury: Die russisch-jüdische Autorin, die 1972 in Moskau geboren wurde und derzeit im deutschen Exil lebt, verhilft dem nicht-imperialen Russland zu einer literarischen Stimme, die es verdient, in ganz Europa gehört zu werden.

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    Peter Handke: Die Zeit und die Räume © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Notizbuch. 24. April – 26. August 1978 - Peter Handke: "Die Zeit und die Räume"

    Seit November 1975 und bis heute führt Peter Handke kontinuierlich seine Notizbücher. Wo er geht und steht – er hat sie immer dabei. Sie umfassen inzwischen mehr als 35.000 Seiten und sind damit der umfangreichste Teil seines Werkes. Die Notizbücher bis 2017 hat das Deutsche Literaturarchiv in Marbach erworben. Dort werden sie in einem langfristigen Projekt nach und nach digitalisiert und Online gestellt. Als erste Beispiel ist das Notizbuch vom 24. April bis zum 26 August 1978 nun dort abruf- und einsehbar. Zugleich ist es pünktlich zu Handkes 80. Geburtstag auch als Buch erschienen.

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    Dirk von Petersdorff: Gewittergäste © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Novelle - Dirk von Petersdorff: "Gewittergäste"

    Wenn ein Gewitter droht, und das auch noch in einer Novelle, dann weiß man, dass sich etwas zusammenbraut. Tatsächlich übernimmt bei Dirk von Petersdorff das Wetter die Führung – oder vielmehr das Klima.

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    Volker Braun: Luf-Passion © Faber & Faber
    Faber & Faber

    Ein Gedichtzyklus - Volker Braun: "Luf-Passion"

    Luf ist eine winzige Insel im Pazifik, die heute zu Papua-Neuguinea gehört. 1880 lebten dort auf sechs Quadratkilometern etwa 400 Menschen, 20 Jahre später waren es nur noch knapp 100. Damals gehörte Luf zum deutschen Kolonialgebiet. Das hieß, dass die Handelsgesellschaft Hernsheim & Co sich das Land und seine Bewohner zu eigen machte. Berühmt ist hierzulande jedoch weniger die Insel Luf, als das Luf-Boot, eines der spektakulärsten Ausstellungsstücke des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum.

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    Julian Barnes: Elizabeth Finch © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Roman - Julian Barnes: "Elizabeth Finch"

    Er hat Krimis geschrieben, historische Romane, Essays und Belletristik - damit ist Julian Barnes einer der vielseitigsten britischen Schriftsteller. Heute erscheint mit "Elisabeth Finch" sein 25. Roman. Dieses Mal hat es ihm der römische Kaiser Julian Apostata angetan, der im 4. Jahrhundert versuchte, den Einfluss des Christentums zurückzudrängen. Barnes interessiert sich vor allem für die Frage, was aus Europa geworden wäre, wenn Julian damit Erfolg gehabt hätte, und er schafft sich ein Romanpersonal, das für ihn diesen Fragen nachgeht.

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    Anuk Arudpragasam: Nach Norden © Hanser Berlin
    Hanser Berlin

    Roman - Anuk Arudpragasam: "Nach Norden"

    Anuk Arudpragasam stand mit seinem zweiten Roman "Nach Norden" 2021 auf der Shortlist für den wichtigsten britischen Literaturpreis, den Man Booker Prize for Fiction. Jedes Jahr wird er an den besten Roman vergeben, der im Vereinigten Königreich erschienen ist. Bekommen hat ihn dann der südafrikanische Autor Damon Galgut für "Das Versprechen" über eine südafrikanische Farmerfamilie - doch Arudpragasam steht Galgut in nichts nach.

    Margaret Atwood: Innigst / Dearly © Berlin Verlag
    Berlin Verlag

    Gedichte eines Lebens / Poems of a Lifetime - Margaret Atwood: "Innigst / Dearly"

    Seit wie vielen Jahren eigentlich wird Margaret Atwood als heiße Kandidatin für den Literaturnobelpreis gehandelt? Kaum jemand bezweifelt, dass die kanadische Autorin, die sich mit Romanen wie "Der Report der Magd", "Zeuginnen" und "Der blinde Mörder" in die Weltliteratur eingeschrieben hat, die Auszeichnung längst hätte bekommen müssen. Nur die Jury in Stockholm ziert sich noch. Vielleicht lässt sie sich ja durch die neuen Gedichte der 1939 geborenen Schriftstellerin erweichen und überzeugen: Im Berlin Verlag erscheint nun der von Jan Wagner ins Deutsche übertragene Gedichtband "Innigst / Dearly".

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    Martin Mosebach: Taube und Wildente © dtv
    dtv

    Roman - Martin Mosebach: "Taube und Wildente"

    "Taube und Wildente" - so heißt das neue Buch von Martin Mosebach. Darin beschreibt er die Sommerferien der Familie Dalandt in der Provence - bis bei dem Ehepaar ein Streit entsteht - über ein Gemälde. Doch dieser Streit geht tiefer. Ein Buch über Schuld, Liebe und Verlust.

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    Robert Menasse: Die Erweiterung © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Roman - Robert Menasse: "Die Erweiterung"

    Für seinen Roman "Die Hauptstadt" ist Robert Menasse 2017 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden. Mit "Die Erweiterung" hat der österreichische Schriftsteller nun einen weiteren Europa-Roman vorgelegt. Darin erzählt er von zwei "Blutsbrüdern", die sich einander im Kampf gegen das kommunistische Regime in Polen verbunden hatten. Später wird der eine Ministerpräsident Polens, der andere macht in der Europäischen Union Karriere, zuständig für die Erweiterungspolitik.

    Abdulrazak Gurnah: Nachleben © Penguin
    Penguin

    Roman - Abdulrazak Gurnah: "Nachleben"

    Zum Ritual des Literaturnobelpreises gehört, dass er oft an jemanden vergeben wird, mit dem niemand gerecht hat. Als Abdulrazak Gurnah im vergangenen Jahr die Auszeichnung erhielt, kannten hierzulande nur wenige den Namen des Autors, der 1948 im (damaligen) Sultanat Sansibar geboren wurde, später nach England floh und lange Jahre an der Universität von Kent als Literaturprofessor tätig war. Jetzt wurde sein bisher jüngster Roman "Nachleben", veröffentlicht 2020 in England, frisch ins Deutsche übertragen.

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    Ian McEwan: Lektionen © Diogenes
    Diogenes

    Roman - Ian McEwan: "Lektionen"

    "Der Zementgarten", "Abbitte", "Saturday", "Kindeswohl", "Nussschale", "Maschinen wie ich" - die Liste der Romane, mit denen Ian McEwan Weltruhm erlangte, ließe sich noch um viele Titel erweitern. Einige Bücher des 1948 geborenen britischen Autors sind erfolgreich verfilmt worden. Für sein schillerndes Werk hat er viele Auszeichnungen erhalten, auch den Booker-Prize. Regelmäßig wird er als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt. Bekommen hat er ihn - leider - noch nicht. Jetzt ist sein neuer Roman erschienen: "Lektionen". Mit über 700 Seiten der bisher umfangreichste Roman des Autors: sein "Opus Magnum".

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    Esther Kinsky: Rombo © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Roman - Esther Kinsky: "Rombo"

    Das Wort "Rombo" beschreibt ein unheimliches Grollen, das ein Erdbeben ankündigt. Esther Kinsky hat ihrem neuen Roman diesen Titel gegeben. Er stellt die schweren Erdbeben ins Zentrum, die 1976 das Friaul in Italien erschütterten. Tausende Menschen starben, Zehntausende wurden obdachlos. Die Schriftstellerin, Übersetzerin und Lyrikerin nimmt die Naturkatastrophe zum Anlass, um über das Wesen des Erinnerns zu philosophieren. Esther Kinsky ist mit "Rombo" für den Deutschen Buchpreis nominiert.

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    Theresia Enzensberger: Auf See © Hanser
    Hanser

    Roman - Theresia Enzensberger: "Auf See"

    Als Tochter eines in der Literaturwelt sehr berühmten Vaters sind die künstlerischen Schuhe, in die Theresia Enzensberger steigen muss, naturgemäß ziemlich groß. Dass sie Name und Herkunft nicht als Last und Bürde, sondern als kreativen Ansporn versteht, macht das Werk der 1986 geborenen Autorin umso reizvoller und spannender. Sie schreibt für die FAZ und die ZEIT und gründete das preisgekrönte BLOCK-Magazin. Ihr zweiter Roman "Auf See" wurde sogleich für den Deutschen Buchpreis nominiert.

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    Eeva-Liisa Manner: Das Mädchen auf der Himmelsbrücke © Guggolz Verlag
    Guggolz Verlag

    Roman - Eeva-Liisa Manner: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke"

    Mit Literatur aus Finnland verbinden die meisten blutige Krimis oder alte Sagen. Doch Finnland hat eine vielfältige Literaturgeschichte, die bei uns weitgehend unbekannt ist. Eine der berühmtesten finnischen Autorinnen ist Eeva-Liisa Manner (1921-1996), die vor allem als Lyrikerin bekannt wurde, aber auch als Autorin von Romanen und Dramen. Im Jahr 1951 ist ihr erster Roman erschienen, der jetzt erst zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt worden ist: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke".

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    Édouard Louis: Anleitung ein anderer zu werden © Aufbau
    Aufbau

    Roman - Édouard Louis: "Anleitung ein anderer zu werden"

    Édouard Louis ist noch nicht ganz 30 Jahre alt, in Frankreich aber längst ein literarischer Star. Furore sorgte bereits sein Debüt "Das Ende von Eddy" aus dem Jahr 2015, in dem er über seine Homosexulaität und die Herklunft aus prekären, armen Verhältnissen in der nordfranzösischen Provinz berichtete. Eddy Bellegueule, das war er selbst, bevor er sich in Édouard Louis umbenannt hat. Diese Verwandlung ist nun Thema seines neuen Romans "Anleitung ein anderer zu werden". Unser Literaturkritiker Jörg Magenau hat ihn gelesen.

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    Lisa Eckhart: Boum © Zsolnay
    Zsolnay

    Roman - Lisa Eckhart: "Boum"

    Die Kabarettistin Lisa Eckhart provoziert gerne und ist so umstritten wie erfolgreich. Jetzt legt die Österreicherin, die in Leipzig wohnt, ihren zweiten Roman vor: „Boum“. Sie fackelt ein Feuerwerk der Fantasie ab und lässt es knallen – ist dabei aber zu sehr auf Provokation und Effekt aus, findet Literaturkritikerin Nadine Kreuzahler.

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    Patrick Modiano: Unterwegs nach Chevreuse © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - Patrick Modiano: "Unterwegs nach Chevreuse"

    Patrick Modiano ist einer der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart. Für sein schillerndes und umfangreiches Werk bekam er zahlreiche Auszeichnungen, 2014 den Literaturnobelpreis. Die Romane des in Paris lebenden Autors fördern oft verschüttete Erinnerungen zutage und wirken manchmal, als würden sie einen Text wieder lesbar machen, den jemand irgendwann mit unsichtbarer Tinte geschrieben hat. Sein neuer Roman trägt den Titel "Unterwegs nach Chevreuse“".

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    Eeva-Liisa Manner: Das Mädchen auf der Himmelsbrücke © Guggolz Verlag
    Guggolz Verlag

    Roman - Eeva-Liisa Manner: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke"

    Mit Literatur aus Finnland verbinden die meisten blutige Krimis oder alte Sagen. Doch Finnland hat eine vielfältige Literaturgeschichte, die bei uns weitgehend unbekannt ist. Eine der berühmtesten finnischen Autorinnen ist Eeva-Liisa Manner (1921-1996), die vor allem als Lyrikerin bekannt wurde, aber auch als Autorin von Romanen und Dramen. Im Jahr 1951 ist ihr erster Roman erschienen, der jetzt erst zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt worden ist: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke".

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    Steffen Mensching: Hausers Ausflug © Wallstein
    Wallstein

    Roman - Steffen Mensching: "Hausers Ausflug"

    Begonnen hat Steffen Mensching seine Karriere als anarchistischer Clown und Kabarettist. Inzwischen ist er auch Theaterintendant (in Rudolstadt) und Buchautor. Für seinen Roman "Schermanns Augen" (2018) wurde er mit dem Erich-Fried-Preis und den Preis der Uwe Johnson-Gesellschaft ausgezeichnet. Sein neuer Roman "Hausers Ausflug" ist kürzlich im Wallstein Verlag erschienen. Jörg Magenau hat ihn gelesen.

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    Marianna Leky: Kummer aller Art © Dumont
    Dumont

    Texte - Mariana Leky: "Kummer aller Art"

    Das neue Buch der Bestsellerautorin ist ein wahres Trost-Buch. Und das nicht etwa, weil es hier nur um heitere Dinge geht, ganz im Gegenteil. In ihren kurzen Texten schreibt Mariana Leky von all dem Unbill des Lebens, den wir auch kennen, aber wie sie das tut, das ist ungemein tröstlich.

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    Lily King: Hotel Seattle © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Erzählungen - Lily King: "Hotel Seattle"

    Aufwachsen in schwierigen Familienverhältnissen. Geschiedene Eltern. Alkoholismus. Erste Liebesversuche der Kinder, spätes, neues Liebesglück der Eltern. Selbstzweifel einer Autorin und der Kampf mit dem eigenen Geschriebenen: All das sind Themen der amerikanischen Autorin Lily King, die in ihren Roman und Kurzgeschichten immer wieder auftauchen. Das gilt auch für ihren neuen, bemerkenswerten Erzählungsband "Hotel Seattle".

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    Andreas Sturm: Ich muss raus aus dieser Kirche © Herder
    Herder

    Sachbuch - Andreas Sturm: "Ich muss raus aus dieser Kirche"

    Andreas Sturm gehörte zu den mächtigsten Kirchenmännern in Deutschlands. Als Generalvikar in Speyer war er für Tausende von Mitarbeitenden und einen Millionenetat verantwortlich. Doch Andreas Sturm tritt aus der Kirche aus. "Ich muss raus aus dieser Kirche. Weil ich Mensch bleiben will", so lautet der Titel seiner schonungslosen Bilanz.

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    Isabel Allende: Violeta © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Roman - Isabel Allende: "Violeta"

    Vor 40 Jahren machte "Das Geisterhaus" Isabel Allende zur Bestsellerautorin. Gleich ihr erster Roman war ein Welterfolg, der mit Maryl Streep und Jeremy Irons in den Hauptrollen verfilmt wurde. Am 2. August feiert Isabel Allende ihren 80. Geburtstag und beschenkt sich und ihre Fans vorab mit einem neuen Roman: "Violeta".

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    Andrea Abreu: So forsch, so furchtlos © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Roman - Andrea Abreu: "So forsch, so furchtlos"

    Andrea Abreu ist 27 Jahre alt, hat einen Roman geschrieben und steht bereits auf der "Granta"-Liste der 25 besten spanischsprachigen Autor:innen unter 35 Jahren. In ihrem Debütroman schreibt sie über eine Mädchenfreundschaft auf Teneriffa – forsch und furchtlos.

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    Lea Ypi: Frei © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Memoir - Lea Ypi: "Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte"

    Was wissen wir über Albanien? Wie war es, dort in der Zeit des Systemwechsels um 1990 aufzuwachsen? Die Philosophin Lea Ypi, Professorin an der London School of Economics, wurde 1979 in Tirana geboren und erzählt in ihrem autobiografischen Buch "Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte", wie sie den Umbruch vom Sozialismus in den Kapitalismus in Albanien erlebte.

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    James Baldwin: Von einem Sohn dieses Landes © dtv
    dtv

    Essays - James Baldwin: "Von einem Sohn dieses Landes"

    James Baldwin war einer der führenden Intellektuellen und einer der bedeutendsten Schriftsteller Amerikas. Nach seinem Tod im Jahr 1987 gerieten seine politisch oft provozierenden Werke etwas ins Abseits. Doch mit dem unter Präsident Trump wieder aufkeimenden Rassismus und der Black Lives Matter-Bewegung rücken Baldwins Bürgerrechtsthesen wieder in den Fokus der Debatte um Gleichheit und Gerechtigkeit. Nun ist Baldwins Essay-Sammlung "Von einem Sohn dieses Landes | Notes of a Native Son" in einer Neuübersetzung von Miriam Mandelkow erschienen.

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    Helene Hegemann: Schlachtensee © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Stories - Helene Hegemann: "Schlachtensee"

    Seit ihrem gefeierten Debüt "Axolotl Roadkill" im Jahr 2010 gilt Helene Hegemann als Jungstar der deutschen Literatur. Damals war sie grade mal 18 Jahre alt, nur wenig älter als ihre Protagonistin, die in einer Berliner WG lebte, viele Drogen nahm und die Techno-Clubs der Stadt besuchte. Inzwischen ist Helene Hegemann 30 und auch die Figuren in ihrem neuen Buch sind mit ihr entsprechend gealtert. "Schlachtensee" heißt dieser Band mit 15 "Stories".

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    "Die sieben Sprachen des Schweigens" © Rowohlt
    Rowohlt

    Letztes Werk - Friedrich Christian Delius: "Die sieben Sprachen des Schweigens"

    Nun ist es sein Vermächtnis geworden, Friedrich Christian Delius' letztes Buch "Die sieben Sprachen des Schweigens": Der Schriftsteller und Georg-Büchner-Preisträger ist im Alter von 79 Jahren in Berlin gestorben. Drei Geschichten aus seinem Leben stecken in diesem Werk - wichtige, lebensverändernde Stationen.

    Bewertung:
    Nicole Krauss: Ein Mann sein © Rowohlt
    Rowohlt

    Storys - Nicole Krauss: "Ein Mann sein"

    Ihre Romane gehören nicht nur zum Besten der US-amerikanischen Gegenwartsliteratur: Nicole Krauss schreibt Bücher von Welt. Denn die 1974 geborene Schriftstellerin ist in New York genauso zu Hause wie in Tel Aviv; ihre Romane greifen die jüdisch-osteuropäische Geschichte ihrer eigenen Familie ebenso auf wie die politischen Brüche der Gegenwart an vielen Orten. Jetzt ist ihr erster Erzählungsband erschienen: "Ein Mann sein".

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    Donna Leon: Milde Gaben © Diogenes
    Diogenes

    Commissario Brunettis 31. Fall - Donna Leon: "Milde Gaben"

    Donna Leon, geboren in Montclair/New Jersey, hat es vor vielen Jahren in die weite Welt verschlagen. Sie war Reiseleiterin in Rom, Werbetexterin in London und Lehrerin in der Schweiz, im Iran, in China und in Saudi-Arabien. Nachdem sie in ihre Wahlheimat Venedig zog, begann sie mit dem Schreiben der "Brunetti"-Romane, die in unzählige Sprachen (aber nicht ins Italienische!) übersetzt werden. "Milde Gaben" ist der 31. Fall für den sympathischen Commissario, der die griechischen Klassiker liebt.

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    Eckart Nickel: Spitzweg © Piper
    Piper

    Roman - Eckhart Nickel: "Spitzweg"

    Eckhart Nickels Roman "Spitzweg" ist ein Roman über Kunst, darüber, wie man Kunst begreifen, sich ihr anverwandeln kann: ein Kunstwerk eigenen Grades. Es kommt hier natürlich auch Carl Spitzweg vor, aber nur wenig aus dessen Leben.

    Bewertung:
    Yasmina Reza: Serge © Hanser
    Hanser

    Roman - Yasmina Reza: "Serge"

    Bekannt ist Yasmina Reza vor allem für ihre Theaterstücke: "Kunst", "Drei Mal Leben" oder "Der Gott des Gemetzels". Doch die französische Autorin, Regisseurin und Schauspielerin schreibt auch Drehbücher und Romane. Ihr neuester Roman heißt "Serge" und wurde von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel übersetzt.

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    Andreas Stichmann: Eine Liebe in Pjöngjang © Rowohlt
    Rowohlt

    Roman - Andreas Stichmann: "Eine Liebe in Pjöngjang"

    Andreas Stichmann, geboren 1983 in Bonn, hat bisher einen Band mit Erzählungen und zwei Romane geschrieben und dafür viel Anerkennung und einige Auszeichnungen erhalten – vor allem für seinen Debütroman "Das große Leuchten". Darin erzählt er von einer Reise durch den Irak und durch die Wüste. Sein neuer, dritter Roman führt noch viel weiter weg: nach Nordkorea.

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    Oksana Sabuschko: Schwestern © KLAK
    KLAK

    Ein Roman in Erzählungen - Oksana Sabuschko: "Schwestern"

    "Feldstudien über ukrainischen Sex" – so heißt der Roman, mit dem die Kyjiwer Schriftstellerin Oksana Sabuschko Mitte der 90er Jahre berühmt wurde. Sabuschko, Jahrgang 1960, ist eine starke, schonungslose, eigenwillige Stimme der literarischen Avantgarde der Ukraine. Vielleicht kann man sie eine literarische Psychoanalytikerin der ukrainischen Gesellschaft nennen: Die Traumata der sowjetischen Vergangenheit und Sex als Metapher für Begehren und Gewalt sind ihre Themen. Auch in ihrem Buch "Schwestern. Ein Roman in Erzählungen", aus dem Ukrainischen übersetzt von Alexander Kratochvil, erschienen im kleinen Berliner Klak-Verlag.

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    Saša Stanišić: Herkunft © Luchterhand
    Luchterhand

    Roman - Saša Stanišić: "Herkunft"

    Gute Bücher altern nicht. Saša Stanišićs Roman "Herkunft" gehört zu jenen Büchern, die man im Moment noch einmal mit ganz anderen Augen liest. 2019, als das Buch erschien, gewann Stanišić damit den Deutschen Buchpreis, stand auf den Bestsellerlisten, bekam viel Scheinwerferlicht und zahlreiche positive Rezensionen. Wenn man es jetzt wieder zur Hand nimmt, nur zweieinhalb Jahre später, liest man es mit einem anderen politischen Soundtrack: vor dem Hintergrund des Angriffskrieges auf die Ukraine. Und das verleiht den Fragen, die Stanišić in "Herkunft" verhandelt, eine erneute Dringlichkeit.

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    Karl Ove Knausgård: Der Morgenstern © Luchterhand
    Luchterhand

    Roman - Karl Ove Knausgård: "Der Morgenstern"

    Mit seinem autobiografischen Großprojekt in sechs Bänden wurde Karl Ove Knausgård berühmt. "Mein Kampf" hieß diese Alltagsmitschrift im norwegischen Original. Auf Deutsch klangen die Titel "Leben", "Lieben" oder "Sterben" weniger martialisch. Jetzt gibt es einen neuen, nicht weniger umfangreichen Roman des norwegischen Autors, in dem es nicht mehr um ihn selbst geht, sondern um insgesamt neun fiktive Figuren. "Der Morgenstern" lautet der Titel, dieses Mal in Übereinstimmung mit dem vor zwei Jahren erschienenen norwegischen Original.

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    Nino Haratischwili: Das mangelnde Licht © Frankfurter Verlagsanstalt
    Frankfurter Verlagsanstalt

    Roman - Nino Haratischwili: "Das mangelnde Licht"

    Es gibt eine ganze Reihe an aktuellen Romanen, die gerade frappierend aktuell sind, weil sie uns die Vorgeschichte für den Angriffskrieg auf die Ukraine deutlich machen. Ob es Katerina Poladjans Roman "Zukunftsmusik" ist oder Sasha Marianna Salzmanns "Im Menschen muss alles herrlich sein" - oder eben dieser neue Roman von Nino Haratischwili. Schon mit "Das achte Leben" hatte die 1983 in Tbilissi geborene Autorin und Theaterregisseurin ein beeindruckendes Georgien-Epos geschrieben, und mit "Die Katze und der General", der in Tschetschenien spielte, stand sie auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.

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    Imre Kertész: Heimweh nach dem Tod © Rowohlt
    Rowohlt

    Arbeitstagebuch zur Entstehung des "Romans eines Schicksallosen" - Imre Kertész: "Heimweh nach dem Tod"

    Imre Kertész' autobiografischer "Roman eines Schicksallosen" ist eines der wichtigsten literarischen Zeugnisse des Holocaust. Doch erst nach dem Zerfall des Sozialismus gelang Kertész der internationale Durchbruch und sein Bericht eines 14-Jährigen, der Auschwitz und Buchenwald überlebt hatte, machte ihn weltberühmt. Die Entstehungsgeschichte des Romans kann man nun in dem Arbeitstagebuch "Heimweh nach dem Tod" nachlesen.

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    Torsten Schulz: Öl und Bienen © Klett-Cotta
    Klett-Cotta

    Roman - Torsten Schulz: "Öl und Bienen"

    Der Schriftsteller Torsten Schulz ist bekannt für zahlreiche Filmdrehbücher und für Romane wie "Boxhagener Platz" und "Skandinavisches Viertel". Geboren wurde er 1959 in Berlin, wo er immer noch lebt, aber nur zum Teil, er hat auch ein Domizil auf dem Land. In der Provinz spielt auch sein neues Buch "Öl und Bienen" - genauer gesagt im Havelland.

    Orhan Pamuk: Die Nächte der Pest © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - Orhan Pamuk: "Die Nächte der Pest"

    Literaturnobelpreisträger geben sich im rbb die Klinke in die Hand: Gerade war der aktuelle Preisträger, der in England lebende tansanische Autor Abdulrazak Gurnah, zu Gast, um seinen Roman "Ferne Gestade" vorzustellen, da kommt schon der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk ins Haus des Rundfunks. "Die Nächte der Pest" heißt der neue Roman, den der Literaturnobelpreisträger im Großen Sendesaal präsentiert.

    Bewertung:
    Abdulrazak Gurnah: Ferne Gestade © Penguin
    Penguin

    Roman des Literaturnobelpreisträgers 2021 - Abdulrazak Gurnah: "Ferne Gestade"

    Hoher Besuch im Großen Sendesaal des rbb: Abdulrazak Gurnah, Literaturnobelpreisträger von 2021, stellt seinen soeben im Penguin Verlag erschienen Roman "Ferne Gestade" vor. Der 1948 im damaligen Sultanat Sansibar geborene Autor emigrierte 1968 nach Großbritannien, lehrte nach seinem Literaturstudium an verschiedenen Universitäten englische Literatur lehrte und machte als Schriftsteller Karriere.

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    Stine Pilgaard: Meter pro Sekunde © Kanon Verlag
    Kanon Verlag

    Roman - Stine Pilgaard: "Meter pro Sekunde"

    Die dänische Autorin Stine Pilgaard, 1984 in Aarhus geboren, ist mit ihren bisher drei Romanen in Dänemark ein Publikumsliebling. Für "Meter pro Sekunde" wurde sie mit dem "Goldenen Lorbeer" der dänischen Buchhändler ausgezeichnet. Ihr dritter Roman ist nun der erste, der in deutscher Übersetzung vorliegt. Er spielt in Velling, einem kleinen Städtchen in Westjütland an der Nordseeküste, einer wortkarge Gegend, die Pilgaard als "Land der kurzen Sätze" bezeichnet.

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    Joachim B. Schmidt: Tell © Diogenes
    Diogenes

    Roman - Joachim B. Schmidt: "Tell"

    Vor 15 Jahren hat der Schweizer Autor Joachim B. Schmidt seiner Heimat den Rücken gekehrt und ist nach Island ausgewandert. Wenn er nicht gerade Touristen über die Insel führt, schreibt er Romane und Kolumnen. Im Roman "Kalmann" entwarf er das Porträt eines geistig benachteiligten Außenseiters, der in einen rätselhaften Kriminalfall verwickelt wird. Dabei spielten auch geheimnisvolle nordische Sagen und Legenden eine Rolle. Um Mythen und Märchen geht es auch in seinem neuen Roman "Tell".

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    Fang Fang: Wuhan Diary © Hoffman & Campe
    Hoffman & Campe

    Tagebuch - Fang Fang: "Wuhan Diary. Tagebuch aus einer gesperrten Stadt"

    Covid-19 hat die Welt durcheinandergewirbelt, und die neun Millionen Einwohner der chinesischen Stadt Wuhan gehörten zu den ersten, die es am eigenen Leib erfahren mussten. 76 Tage, von Ende Januar bis Anfang April, war die Metropole vollständig abgeriegelt und das Leben einem rigiden Shutdown unterworfen.

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    Abraham B. Yehoshua: Der Tunnel; Montage: rbb
    Nagel & Kimche

    Roman - Abraham B. Yehoshua: "Der Tunnel"

    Demenz ist eine Krankheit, die immer mehr Menschen zu betreffen scheint und die auch in der Literatur immer häufiger verarbeitet wird, wie in Arno Geigers Buch "Der alte König in seinem Exil" von 2011 oder in "Der vergessliche Riese" von David Wagner aus diesem Jahr. Abraham B. Yehoshuas neuer Roman "Der Tunnel" zeigt nun in der glänzenden Übersetzung von Markus Lemke, was Demenz im israelischen Kontext bedeuten kann.

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    Annie Ernaux: Der Platz @ Suhrkamp
    Suhrkamp

    Erzählung - Annie Ernaux: "Der Platz"

    Annie Ernaux ist eine der bedeutendsten französischen Schriftstellerinnen unserer Zeit. Ihr literarisches Werk ist weitestgehend autobiographisch. Nach den Romanen "Die Jahre" und "Erinnerung eins Mädchens" erscheint bei uns heute "Der Platz". Darin erzählt sie von dem Leben ihres Vaters und ihrer eigenen Herkunft.

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  • Helmut Lethen: Der Sommer des Großinquisitors © Rowohlt Berlin
    Rowohlt Berlin

    Über die Faszination des Bösen - Helmut Lethen: "Der Sommer des Großinquisitors"

    Als der Literaturwissenschaftler Helmut Lethen auf den Großinquisitor aus der Legende Dostojewskis stieß, hat diese Figur ihn sofort elektrisiert. Der verknöcherte Greis, der den wiedergekehrten Jesus auf dem Scheiterhaufen verbrennen will, ist für Lethen die Inkarnation des Bösen oder vielmehr eines Machtapparats, für den Moral nicht zählt. Lethen untersucht in seinem fulminaten, hochaktuellen Essay die Wirkungsgeschichte von Dostojewskis Legende und entdeckt ihre Spuren in der Esoterik des Fin de Siècle, in der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts, in der stalinistischen Sowjetunion und überall, wo politische Gegner verfolgt werden.

    Thomas Leibnitz: Verrisse © Residenz Verlag
    Residenz Verlag

    Respektloses zu großer Musik von Beethoven bis Schönberg - Thomas Leibnitz: "Verrisse"

    Verrisse haben eine große Tradition. Seitdem über Musik geschrieben wird, haben Kritikerinnen und Kritiker für das mögliche Nichtgefallen deutliche Worte gefunden. Und so manche Verrisse lesen sich auch ziemlich vergnüglich. Der österreichische Musikwissenschaftler, Germanist und Publizist Thomas Leibnitz hat sich in seinem Buch "Verrisse. Respektloses zu großer Musik von Beethoven bis Schönberg" damit auseinandergesetzt.

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    Johan Eklöf: Das Verschwinden der Nacht; Montage: rbbKultur
    Droemer HC

    Sachbuch - Johan Eklöf: "Das Verschwinden der Nacht"

    Etwas 6.000 Sterne kann der Mensch mit bloßem Auge am Nachthimmel sehen – und noch zahllose andere Himmelskörper. Allerdings nur, wenn absolute Dunkelheit um ihn herum herrscht. In Las Vegas, einem der hellsten Orte der Welt, sehen die Menschen höchstens zehn Sterne. Der schwedische Autor und Zoologe Johan Eklöf hat ein Buch über die Lichtverschmutzung geschrieben, die uns den Blick in den Himmel verwehrt, aber vor allem die Natur bedroht.

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    Melanie Unseld: Musikgeschcihte "Klassik" © Bärenreiter Studienbücher Musik 21
    Bärenreiter Studienbücher Musik 21

    Reihe zur Musikgeschichte - Melanie Unseld: "Musikgeschichte Klassik"

    Wer sich mit der Epoche der "Klassik" auseinandersetzt, hat die Schwierigkeit, zunächst definieren zu müssen, wie sich das eingrenzen lässt. Melanie Unseld findet für ihre Darstellung der musikalischen Klassik eine schlüssige Lösung.

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    Helmut Lethen: Der Sommer des Großinquisitors © Rowohlt Berlin
    Rowohlt Berlin

    Über die Faszination des Bösen - Helmut Lethen: "Der Sommer des Großinquisitors"

    Als der Literaturwissenschaftler Helmut Lethen auf den Großinquisitor aus der Legende Dostojewskis stieß, hat diese Figur ihn sofort elektrisiert. Der verknöcherte Greis, der den wiedergekehrten Jesus auf dem Scheiterhaufen verbrennen will, ist für Lethen die Inkarnation des Bösen oder vielmehr eines Machtapparats, für den Moral nicht zählt. Lethen untersucht in seinem fulminaten, hochaktuellen Essay die Wirkungsgeschichte von Dostojewskis Legende und entdeckt ihre Spuren in der Esoterik des Fin de Siècle, in der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts, in der stalinistischen Sowjetunion und überall, wo politische Gegner verfolgt werden.

    Serhij Zhadan: Himmel über Charkiw © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Nachrichten vom Überleben im Krieg - Serhij Zhadan: "Himmel über Charkiw"

    Am Sonntag wird der ukrainische Sänger, Lyriker und Romanautor Serhij Zhadan mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Wie er den Angriffskrieg Russlands auf sein Land und auf seine Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine erlebt hat – das ist in einem Buch nachzulesen, das der Suhrkamp Verlag sehr schnell anlässlich des Friedenspreises zusammengestellt hat. Es heißt "Himmel über Charkiw" und versammelt Facebook und Twitter-Nachrichten von Serhij Zahdan ab dem 24. Februar.

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    Johan Eklöf: Das Verschwinden der Nacht; Montage: rbbKultur
    Droemer HC

    Sachbuch - Johan Eklöf: "Das Verschwinden der Nacht"

    Etwas 6.000 Sterne kann der Mensch mit bloßem Auge am Nachthimmel sehen – und noch zahllose andere Himmelskörper. Allerdings nur, wenn absolute Dunkelheit um ihn herum herrscht. In Las Vegas, einem der hellsten Orte der Welt, sehen die Menschen höchstens zehn Sterne. Der schwedische Autor und Zoologe Johan Eklöf hat ein Buch über die Lichtverschmutzung geschrieben, die uns den Blick in den Himmel verwehrt, aber vor allem die Natur bedroht.

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    Karol Berger: Jenseits der Vernunft © Metzler/Bärenreiter
    Metzler/Bärenreiter

    Form und Bedeutung in Wagners Musikdramen - Karol Berger: "Jenseits der Vernunft"

    Bücher über Richard Wagner füllen die Regale längst meterweise. Aber immer wieder gibt es Neuerscheinungen zu diesem Komponisten. Jetzt hat der Musikwissenschaftler Karol Berger unter dem Titel "Jenseits der Vernunft" ein Buch über – wie es im Untertitel heißt – "Form und Bedeutung in Wagners Musikdramen" verfasst.

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    Georg M. Oswald: Das Grundgesetz. Ein literarischer Kommentar © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Ein literarischer Kommentar - Georg M. Oswald (Hsg.): "Das Grundgesetz"

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar." – "Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit." – "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich." – Große Worte, grundsätzliche Rechte und Pflichten, festgeschrieben im deutschen Grundgesetz. Gerade in Krisenzeiten wie in der Corona-Pandemie wurden und werden diese Sätze hinterfragt und heftig diskutiert. Dieses Buch kommentiert und kritisiert das Grundgesetz – vielstimmig, erhellend, konstruktiv.

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    Byung-Chul Han: Vita contemplativa © Ullstein
    Ullstein

    Gegenentwurf zu Hannah Arendts "Vita activa oder vom tätigen Leben" - Byung-Chul Han: "Vita contemplativa oder von der Untätigkeit"

    Ständig fühlen wir uns im Alltag rastlos, gestresst und überfordert. Sehnsüchtig warten wir auf den Urlaub und hoffen auf Erholung. Aber wir wollen auch in der Freizeit möglichst viel erleben, hetzen von einem Kultur-Event zum nächsten, checken ständig unsere Mails. Kaum aus den Ferien zurück, sind wir wieder im alten Trott. Warum können wir nicht mehr abschalten und das Nichtstun genießen? Und wie sähe unser Leben aus, wenn wir nicht immer aktiv handeln, sondern mal die Seele baumeln lassen? Vielleicht kann Byung-Chul Han darauf antworten.

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    Iso Camartin: Warum Johann Sebastian Bach keine Oper schrieb © rüffer & rub
    rüffer & rub

    Sachbuch - Iso Camartin: "Warum Johann Sebastian Bach keine Oper schrieb"

    Weit über 1.000 Werke sind von Johann Sebastian Bach überliefert: Kantaten, Motetten, Passionen, Orgel- und Cembalomusik, Konzerte und vieles mehr. Nur eines hat er nie geschrieben: eine Oper. Der Schweizer Publizist Iso Camartin ist jetzt der Frage nach dem Warum nachgegangen.

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    Sergii Rudenko: Selenskyj © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Eine politische Biografie - Sergii Rudenko: "Selenskyj"

    Mit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine ist die Friedensordnung in Europa zerstört, sind Freiheit und Selbstbestimmung in Gefahr. "Am 24. Februar begann der totale Krieg", sagt Wolodymyr Selenskyj, der ukrainische Präsident, der klarstellt, dass sein Land auch andere Völker verteidigt und im Kampf um die Freiheit vor allem eines braucht: Waffen. Doch wer ist eigentlich dieser Mann, der sich vom belächelten Schauspieler zum Widerstandshelden der freien Welt gewandelt hat? Wie konnte ein Komiker es schaffen, Präsident zu werden, welche Werte vertritt er, was sind seine Ziele? Vielleicht kann ein Buch weiterhelfen: "Selenskyj. Eine politische Biografie", verfasst von Sergii Rudenko.

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    Gary Schunack: Ahoi, Berlin | Bernd Siegmund: Das Oderbruch | Robert Zagolla: Brandenburg © be.bra verlag
    be.bra verlag

    Drei Buchempfehlungen - Ausflugstipps für Berlin und Brandenburg

    Ferienzeit ist Ausflugszeit. Jetzt ist er endlich da, der Sommer. Wer noch nicht im Urlaub ist oder keinen geplant hat, will jetzt, ob allein, zu zweit oder mit den Kindern, hinaus ins Grüne, will frische Luft atmen, sich am Wasser vergnügen, Tiere beobachten, Kultur tanken, etwas erleben. Wer nach Hinweisen und Anregungen für einen gelungenen Ausflug in die Umgebung sucht, findet in dem auf Reiseliteratur spezialisierten be.bra verlag genau das Richtige.

    Christoph Brumme: Im Schatten des Krieges © S. Hirzel
    S. Hirzel

    Tagebuchaufzeichnungen aus der Ukraine - Christoph Brumme: "Im Schatten des Krieges"

    Zu Beginn dieser Tagebuchaufzeichnungen des Schriftstellers Christoph Brumme fragt dessen 11-jähriger Steifsohn Kolja: "Müssen wir fliehen? Wird Putin unser geliebtes Poltawa in Schutt und Asche bombardieren, wie er das schon vor mehr als zwanzig Jahren mit Grosny gemacht hat?" Fragen eines Kindes in Zeiten des Krieges in der Ukraine, Fragen, die naheliegen. Irritierend ist bloß, dass sie von Kolja schon am 25. Januar gestellt wurden, da dieses Ukraine-Tagebuch von Brumme beginnt.

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    Christa Mayer: Meine Mutter, meine Schwester und ich © Hartmann Books
    Hartmann Books

    Fotoband - Christa Mayer: "Meine Mutter, meine Schwester und ich"

    Als vor wenigen Jahren mit einer großen Übersichtsausstellung in Berlin an die bundesweit einflussreiche Kreuzberger "Werkstatt für Photographie" erinnert wurde, da rückte auch eine Fotografin wieder in den Fokus, die dort ihre Ausbildung erhielt, aber weiterhin ihrem Beruf als klinische Psychologin nachgegangen war: Christa Mayer. Bekannt wurde sie durch Aufnahmen aus der geschlossenen Langzeitpsychiatrie. Jetzt, mit 77 Jahren, veröffentlichte sie ihren ersten Fotoband.

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    Volker Hagedorn: Flammen © Rowohlt
    Rowohlt

    Eine europäische Musikerzählung 1900-1918 - Volker Hagedorn: "Flammen"

    Es war eine Zeit des Umbruchs: der Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg. Aber nicht nur in den Bereichen Politik oder Gesellschaft war das eine Zeit der großen Veränderungen, sondern auch in der Musik. Der Autor Volker Hagedorn hat sich jetzt diesen Aspekt vorgenommen und unter dem Titel "Flammen. Eine europäische Musikerzählung 1900-1918" ein neues Buch geschrieben.

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    David Garrett: Wenn ihr wüsstet © Heyne
    Heyne

    Autobiografie - David Garrett: "Wenn ihr wüsstet"

    Er ist eine der schillerndsten Figuren im Musikbetrieb: der Geiger David Garrett, sowohl im klassischen als auch und vor allem im Crossover-Fach unterwegs und unglaublich erfolgreich. Jetzt, mit gerade mal Anfang 40, hat er seine Autobiografie herausgebracht.

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    Catherine Belton: Putins Netz © HarperCollins
    HarperCollins

    Sachbuch - Catherine Belton: "Putins Netz"

    Was ist los in Putins Kopf? Alle Welt würde das gern wissen, seit Russland die Ukraine überfallen hat. Catherine Beltons 700-Seiten-Wälzer Putins Netz, das in deutsch am Vortag des Überfalls erschienen ist, gibt darauf keine aktuelle Antwort. Soviel vorab. Und dennoch ist es das Buch zur Stunde, lehrreich, verblüffend, beklemmend und spannend - meint Arno Orzessek.

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  • Carsten Gansel: Kind einer schwierigen Zeit © Galiani Berlin
    Galiani Berlin

    Biografie - Carsten Gansel: "Kind einer schwierigen Zeit. Otfried Preußlers frühe Jahre"

    Sie haben Generationen an Kindern und Jugendlichen geprägt: "Der Räuber Hotzenplotz", "Die kleine Hexe", "Das kleine Gespenst", "Der kleine Wassermann" und der düstere "Krabat". Die Kinderbücher von Otfried Preußler sind heute Klassiker und sein Name ist weltberühmt. Doch schon lange vorher schrieb er Gedichte, Theaterstücke und Erzählungen, mitten im Zweiten Weltkrieg. Am 5. Mai erscheint ein umfangreiches Werk zu Preußlers Anfängen als Autor – mit zum Teil noch ganz unbekannten Texten, die nichts mit Kinderliteratur zu tun haben.

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    Annie Ernaux "Erinnerung eines Mädchens" / Montage rbb
    Suhrkamp

    Autobiografie - Annie Ernaux: "Erinnerung eines Mädchens"

    Mit jahrzehntelanger Verspätung wird die französische Schriftstellerin Annie Ernaux endlich auch im deutschsprachigen Raum entdeckt. Entdeckt wird damit auch die neuartige Form autobiografischen Schreibens, die Annie Ernaux entwickelt und zu ihrem literarischen Lebensprojekt gemacht hat.

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  • Paul Maar: Ein Hund mit Flügeln. Erfundenes und Erlebtes © S. Fischer
    S. Fischer

    Erfundenes und Erlebtes - Paul Maar: "Ein Hund mit Flügeln"

    Er ist der Erfinder des "Sams" – dieses seltsame freche Wesen mit roten Haaren und blauen Punkten im Gesicht, das in das triste Leben des ängstlichen Herrn Taschenbier platzt. Doch Paul Maar hat viele andere Kinderbücher geschrieben und selbst illustriert. Und mit seinen Stücken gilt er als einer der meist gespielten, lebenden Theaterautoren. Heute erscheint sein neues Buch "Ein Hund mit Flügeln: Erfundenes und Erlebtes" - mit bisher unveröffentlichten Texten.

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    Peter Vegas: Hab keine Angst, kleines Dunkel © Aladin
    Aladin

    Kinderbuch | ab 4 Jahren - Peter Vegas: "Hab keine Angst, kleines Dunkel"

    Der aus Auckland stammende Autor Peter Vegas , hierzulande noch wenig bekannt, und der französische Illustrator Benjamin Chaud, der bereits über 70 Kinderbücher veröffentlicht hat, packen zusammen ein heißes Eisen an, das viele Kinder umtreibt: die Dunkelheit. Auf dem Cover des großen Bilderbuchs sitzt ein Kind im dunklen Zimmer und hält sich eine Taschenlampe unters Kinn. Der Lichtkegel beleuchtet das Gesicht und den Titel: "Hab keine Angst, kleines Dunkel".

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    Gulraiz Sharif: Ey hör mal! © Arctis Verlag
    Arctis Verlag

    Kinderbuch | ab 12 Jahren - Gulraiz Sharif: "Ey hör mal!"

    In seinem Debütroman "Ey hör mal!" hat sich der norwegische Autor Gulraiz Sharif lange vor dem mutmaßlich islamistischen Anschlag auf einen queeren Nachtclub in Oslon mit dem Thema Queerness in muslimischen Familien beschäftigt und damit einen Nerv getroffen: In Norwegen wurde sein Jugendbuch als Sensation gehandelt und mit dem Debütantenpreis für Kinder- und Jugendliteratur des norwegischen Kulturministeriums ausgezeichnet.

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    Marie Parakenings: Berliner Tiere © Kulturverlag Kadmos
    Kulturverlag Kadmos

    Ein kleiner Guide für Naturbanausen und Stadtkinder - Marie Parakenings: "Berliner Tiere"

    Wer sagt, Städte seien schlecht für die Umwelt? Es kommt ganz darauf an, wie man Städte und ihre Natur betrachtet. Ein Büchlein aus dem Kadmos Verlag klärt über die Artenvielfalt in Berlin auf: "Berliner Tiere. Ein kleiner Guide für Naturbanausen und Stadtkinder", geschrieben und illustriert von Marie Parakenings, das jetzt neu bearbeitet schon in der dritten Auflage erscheint.

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    Monika Feth: Randvoll mit Glück © cbj
    cbj

    Roman für Kinder ab 10 Jahren - Monika Feth: "Randvoll mit Glück"

    Der Weg zum Glück kann steinig sein. Das erleben Suri und ihre Brüder Bjarne und Erik, als die Mutter zum neuen Freund zieht. Dessen Tochter Amy freut sich: endlich Geschwister! Wie es ist, mit Patchwork-Familie, Down-Syndrom, Eifersucht und allem Neuen umzugehen, erzählt Monika Feth jenseits von Klischees in einer spannenden Doppelperspektive.

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    Katja Reider: Weltbeste kleine Schwester © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Kinderbuch | ab 9 Jahren - Katja Reider: "Weltbeste kleine Schwester"

    Rosas Eltern trauen sich was: Sie fahren einfach mal ein Wochenende weg. Nesthäkchen Rosa und ihre großen Geschwister Johanna und Matti haben viele Pläne – und alle gehen gründlich schief. Sonst als Baby belächelt, besteht Rosa grandios neben den Großen. Und das Wochenende bringt die Familie ganz dicht zusammen. Eine lustige und liebenswerte Lektüre!

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  • Charles Dickens: Eine Weihnachtsgeschichte © Penguin
    Penguin

    Dickens, Austen, Nietzsche und Conrad - "Penguin Edition": Vier neuen Bände in der Klassiker-Reihe

    Es ist jedes Jahr dasselbe: Weihnachten steht vor der Tür - und es fehlen immer noch ein paar passende Geschenke für liebe Freunde und Verwandte. Bücher können bekanntlich nie schaden! Und Klassiker haben den großen Vorteil, dass sie ihre Bewährungsprobe längst bestanden haben. Nur welches Buch ist das Richtige? Versuchen Sie es doch mit den Klassikern der "Penguin-Edition". Dort sind jetzt vier Bücher neu aufgelegt worden, die zu den Meilensteinen der Weltliteratur zählen, und die man unbedingt gelesen haben sollte. Gern auch mehrmals.

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    Amalie Skram: Die Leute vom Hellemyr (4 Bände) © Guggolz Verlag
    Guggolz Verlag

    Norwegische Familiensaga - Amalie Skram: "Die Leute vom Hellemyr"

    In Norwegen wird sie bewundert wie bei uns Thomas Mann oder in Frankreich Honoré de Balzac: die naturalistische Schriftstellerin Amalie Skram, geboren 1846 in Bergen in Norwegen. Der kleine Berliner Guggolz Verlag hat sich die große Aufgabe vorgenommen, ihr Hauptwerk "Die Leute vom Hellemyr" erstmals vollständig ins Deutsche übersetzen zu lassen.

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    Mohamed Mbougar Sarr: Die geheimste Erinnerung der Menschen © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - Mohamed Mbougar Sarr: "Die geheimste Erinnerung der Menschen"

    In "Die geheimste Erinnerung der Menschen" nimmt der senegalesische Schriftsteller Mohamed Mbougar Sarr die Leser:innen mit auf eine labyrinthische Detektivjagd mitten ins Herz von Literatur und Kolonialismus. Eine Detektivgeschichte, die der Literatur selbst hinterherjagt und dabei auch noch den Kolonialismus und seine Auswirkungen verhandelt. Das – so viel vorab – ist einfach großartig. Und gleichzeitig auch ziemlich rätselhaft.

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    Maria Stepanova: Mädchen ohne Kleider © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Gedichte - Maria Stepanova: "Mädchen ohne Kleider"

    Maria Stepanova erhält für ihren Lyrikband "Mädchen ohne Kleider" den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2023. Die Begründung der Jury: Die russisch-jüdische Autorin, die 1972 in Moskau geboren wurde und derzeit im deutschen Exil lebt, verhilft dem nicht-imperialen Russland zu einer literarischen Stimme, die es verdient, in ganz Europa gehört zu werden.

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    Helmut Lethen: Der Sommer des Großinquisitors © Rowohlt Berlin
    Rowohlt Berlin

    Über die Faszination des Bösen - Helmut Lethen: "Der Sommer des Großinquisitors"

    Als der Literaturwissenschaftler Helmut Lethen auf den Großinquisitor aus der Legende Dostojewskis stieß, hat diese Figur ihn sofort elektrisiert. Der verknöcherte Greis, der den wiedergekehrten Jesus auf dem Scheiterhaufen verbrennen will, ist für Lethen die Inkarnation des Bösen oder vielmehr eines Machtapparats, für den Moral nicht zählt. Lethen untersucht in seinem fulminaten, hochaktuellen Essay die Wirkungsgeschichte von Dostojewskis Legende und entdeckt ihre Spuren in der Esoterik des Fin de Siècle, in der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts, in der stalinistischen Sowjetunion und überall, wo politische Gegner verfolgt werden.

    Peter Handke: Die Zeit und die Räume © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Notizbuch. 24. April – 26. August 1978 - Peter Handke: "Die Zeit und die Räume"

    Seit November 1975 und bis heute führt Peter Handke kontinuierlich seine Notizbücher. Wo er geht und steht – er hat sie immer dabei. Sie umfassen inzwischen mehr als 35.000 Seiten und sind damit der umfangreichste Teil seines Werkes. Die Notizbücher bis 2017 hat das Deutsche Literaturarchiv in Marbach erworben. Dort werden sie in einem langfristigen Projekt nach und nach digitalisiert und Online gestellt. Als erste Beispiel ist das Notizbuch vom 24. April bis zum 26 August 1978 nun dort abruf- und einsehbar. Zugleich ist es pünktlich zu Handkes 80. Geburtstag auch als Buch erschienen.

    Bewertung:
    Thomas Leibnitz: Verrisse © Residenz Verlag
    Residenz Verlag

    Respektloses zu großer Musik von Beethoven bis Schönberg - Thomas Leibnitz: "Verrisse"

    Verrisse haben eine große Tradition. Seitdem über Musik geschrieben wird, haben Kritikerinnen und Kritiker für das mögliche Nichtgefallen deutliche Worte gefunden. Und so manche Verrisse lesen sich auch ziemlich vergnüglich. Der österreichische Musikwissenschaftler, Germanist und Publizist Thomas Leibnitz hat sich in seinem Buch "Verrisse. Respektloses zu großer Musik von Beethoven bis Schönberg" damit auseinandergesetzt.

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    Dirk von Petersdorff: Gewittergäste © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Novelle - Dirk von Petersdorff: "Gewittergäste"

    Wenn ein Gewitter droht, und das auch noch in einer Novelle, dann weiß man, dass sich etwas zusammenbraut. Tatsächlich übernimmt bei Dirk von Petersdorff das Wetter die Führung – oder vielmehr das Klima.

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    Johan Eklöf: Das Verschwinden der Nacht; Montage: rbbKultur
    Droemer HC

    Sachbuch - Johan Eklöf: "Das Verschwinden der Nacht"

    Etwas 6.000 Sterne kann der Mensch mit bloßem Auge am Nachthimmel sehen – und noch zahllose andere Himmelskörper. Allerdings nur, wenn absolute Dunkelheit um ihn herum herrscht. In Las Vegas, einem der hellsten Orte der Welt, sehen die Menschen höchstens zehn Sterne. Der schwedische Autor und Zoologe Johan Eklöf hat ein Buch über die Lichtverschmutzung geschrieben, die uns den Blick in den Himmel verwehrt, aber vor allem die Natur bedroht.

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    Volker Braun: Luf-Passion © Faber & Faber
    Faber & Faber

    Ein Gedichtzyklus - Volker Braun: "Luf-Passion"

    Luf ist eine winzige Insel im Pazifik, die heute zu Papua-Neuguinea gehört. 1880 lebten dort auf sechs Quadratkilometern etwa 400 Menschen, 20 Jahre später waren es nur noch knapp 100. Damals gehörte Luf zum deutschen Kolonialgebiet. Das hieß, dass die Handelsgesellschaft Hernsheim & Co sich das Land und seine Bewohner zu eigen machte. Berühmt ist hierzulande jedoch weniger die Insel Luf, als das Luf-Boot, eines der spektakulärsten Ausstellungsstücke des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum.

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    Julian Barnes: Elizabeth Finch © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Roman - Julian Barnes: "Elizabeth Finch"

    Er hat Krimis geschrieben, historische Romane, Essays und Belletristik - damit ist Julian Barnes einer der vielseitigsten britischen Schriftsteller. Heute erscheint mit "Elisabeth Finch" sein 25. Roman. Dieses Mal hat es ihm der römische Kaiser Julian Apostata angetan, der im 4. Jahrhundert versuchte, den Einfluss des Christentums zurückzudrängen. Barnes interessiert sich vor allem für die Frage, was aus Europa geworden wäre, wenn Julian damit Erfolg gehabt hätte, und er schafft sich ein Romanpersonal, das für ihn diesen Fragen nachgeht.

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    Melanie Unseld: Musikgeschcihte "Klassik" © Bärenreiter Studienbücher Musik 21
    Bärenreiter Studienbücher Musik 21

    Reihe zur Musikgeschichte - Melanie Unseld: "Musikgeschichte Klassik"

    Wer sich mit der Epoche der "Klassik" auseinandersetzt, hat die Schwierigkeit, zunächst definieren zu müssen, wie sich das eingrenzen lässt. Melanie Unseld findet für ihre Darstellung der musikalischen Klassik eine schlüssige Lösung.

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    Anuk Arudpragasam: Nach Norden © Hanser Berlin
    Hanser Berlin

    Roman - Anuk Arudpragasam: "Nach Norden"

    Anuk Arudpragasam stand mit seinem zweiten Roman "Nach Norden" 2021 auf der Shortlist für den wichtigsten britischen Literaturpreis, den Man Booker Prize for Fiction. Jedes Jahr wird er an den besten Roman vergeben, der im Vereinigten Königreich erschienen ist. Bekommen hat ihn dann der südafrikanische Autor Damon Galgut für "Das Versprechen" über eine südafrikanische Farmerfamilie - doch Arudpragasam steht Galgut in nichts nach.

    Margaret Atwood: Innigst / Dearly © Berlin Verlag
    Berlin Verlag

    Gedichte eines Lebens / Poems of a Lifetime - Margaret Atwood: "Innigst / Dearly"

    Seit wie vielen Jahren eigentlich wird Margaret Atwood als heiße Kandidatin für den Literaturnobelpreis gehandelt? Kaum jemand bezweifelt, dass die kanadische Autorin, die sich mit Romanen wie "Der Report der Magd", "Zeuginnen" und "Der blinde Mörder" in die Weltliteratur eingeschrieben hat, die Auszeichnung längst hätte bekommen müssen. Nur die Jury in Stockholm ziert sich noch. Vielleicht lässt sie sich ja durch die neuen Gedichte der 1939 geborenen Schriftstellerin erweichen und überzeugen: Im Berlin Verlag erscheint nun der von Jan Wagner ins Deutsche übertragene Gedichtband "Innigst / Dearly".

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    Helmut Lethen: Der Sommer des Großinquisitors © Rowohlt Berlin
    Rowohlt Berlin

    Über die Faszination des Bösen - Helmut Lethen: "Der Sommer des Großinquisitors"

    Als der Literaturwissenschaftler Helmut Lethen auf den Großinquisitor aus der Legende Dostojewskis stieß, hat diese Figur ihn sofort elektrisiert. Der verknöcherte Greis, der den wiedergekehrten Jesus auf dem Scheiterhaufen verbrennen will, ist für Lethen die Inkarnation des Bösen oder vielmehr eines Machtapparats, für den Moral nicht zählt. Lethen untersucht in seinem fulminaten, hochaktuellen Essay die Wirkungsgeschichte von Dostojewskis Legende und entdeckt ihre Spuren in der Esoterik des Fin de Siècle, in der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts, in der stalinistischen Sowjetunion und überall, wo politische Gegner verfolgt werden.

    Serhij Zhadan: Himmel über Charkiw © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Nachrichten vom Überleben im Krieg - Serhij Zhadan: "Himmel über Charkiw"

    Am Sonntag wird der ukrainische Sänger, Lyriker und Romanautor Serhij Zhadan mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Wie er den Angriffskrieg Russlands auf sein Land und auf seine Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine erlebt hat – das ist in einem Buch nachzulesen, das der Suhrkamp Verlag sehr schnell anlässlich des Friedenspreises zusammengestellt hat. Es heißt "Himmel über Charkiw" und versammelt Facebook und Twitter-Nachrichten von Serhij Zahdan ab dem 24. Februar.

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    Martin Mosebach: Taube und Wildente © dtv
    dtv

    Roman - Martin Mosebach: "Taube und Wildente"

    "Taube und Wildente" - so heißt das neue Buch von Martin Mosebach. Darin beschreibt er die Sommerferien der Familie Dalandt in der Provence - bis bei dem Ehepaar ein Streit entsteht - über ein Gemälde. Doch dieser Streit geht tiefer. Ein Buch über Schuld, Liebe und Verlust.

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    Johan Eklöf: Das Verschwinden der Nacht; Montage: rbbKultur
    Droemer HC

    Sachbuch - Johan Eklöf: "Das Verschwinden der Nacht"

    Etwas 6.000 Sterne kann der Mensch mit bloßem Auge am Nachthimmel sehen – und noch zahllose andere Himmelskörper. Allerdings nur, wenn absolute Dunkelheit um ihn herum herrscht. In Las Vegas, einem der hellsten Orte der Welt, sehen die Menschen höchstens zehn Sterne. Der schwedische Autor und Zoologe Johan Eklöf hat ein Buch über die Lichtverschmutzung geschrieben, die uns den Blick in den Himmel verwehrt, aber vor allem die Natur bedroht.

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    Robert Menasse: Die Erweiterung © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Roman - Robert Menasse: "Die Erweiterung"

    Für seinen Roman "Die Hauptstadt" ist Robert Menasse 2017 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden. Mit "Die Erweiterung" hat der österreichische Schriftsteller nun einen weiteren Europa-Roman vorgelegt. Darin erzählt er von zwei "Blutsbrüdern", die sich einander im Kampf gegen das kommunistische Regime in Polen verbunden hatten. Später wird der eine Ministerpräsident Polens, der andere macht in der Europäischen Union Karriere, zuständig für die Erweiterungspolitik.

    Abdulrazak Gurnah: Nachleben © Penguin
    Penguin

    Roman - Abdulrazak Gurnah: "Nachleben"

    Zum Ritual des Literaturnobelpreises gehört, dass er oft an jemanden vergeben wird, mit dem niemand gerecht hat. Als Abdulrazak Gurnah im vergangenen Jahr die Auszeichnung erhielt, kannten hierzulande nur wenige den Namen des Autors, der 1948 im (damaligen) Sultanat Sansibar geboren wurde, später nach England floh und lange Jahre an der Universität von Kent als Literaturprofessor tätig war. Jetzt wurde sein bisher jüngster Roman "Nachleben", veröffentlicht 2020 in England, frisch ins Deutsche übertragen.

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    Ian McEwan: Lektionen © Diogenes
    Diogenes

    Roman - Ian McEwan: "Lektionen"

    "Der Zementgarten", "Abbitte", "Saturday", "Kindeswohl", "Nussschale", "Maschinen wie ich" - die Liste der Romane, mit denen Ian McEwan Weltruhm erlangte, ließe sich noch um viele Titel erweitern. Einige Bücher des 1948 geborenen britischen Autors sind erfolgreich verfilmt worden. Für sein schillerndes Werk hat er viele Auszeichnungen erhalten, auch den Booker-Prize. Regelmäßig wird er als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt. Bekommen hat er ihn - leider - noch nicht. Jetzt ist sein neuer Roman erschienen: "Lektionen". Mit über 700 Seiten der bisher umfangreichste Roman des Autors: sein "Opus Magnum".

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    Esther Kinsky: Rombo © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Roman - Esther Kinsky: "Rombo"

    Das Wort "Rombo" beschreibt ein unheimliches Grollen, das ein Erdbeben ankündigt. Esther Kinsky hat ihrem neuen Roman diesen Titel gegeben. Er stellt die schweren Erdbeben ins Zentrum, die 1976 das Friaul in Italien erschütterten. Tausende Menschen starben, Zehntausende wurden obdachlos. Die Schriftstellerin, Übersetzerin und Lyrikerin nimmt die Naturkatastrophe zum Anlass, um über das Wesen des Erinnerns zu philosophieren. Esther Kinsky ist mit "Rombo" für den Deutschen Buchpreis nominiert.

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    Theresia Enzensberger: Auf See © Hanser
    Hanser

    Roman - Theresia Enzensberger: "Auf See"

    Als Tochter eines in der Literaturwelt sehr berühmten Vaters sind die künstlerischen Schuhe, in die Theresia Enzensberger steigen muss, naturgemäß ziemlich groß. Dass sie Name und Herkunft nicht als Last und Bürde, sondern als kreativen Ansporn versteht, macht das Werk der 1986 geborenen Autorin umso reizvoller und spannender. Sie schreibt für die FAZ und die ZEIT und gründete das preisgekrönte BLOCK-Magazin. Ihr zweiter Roman "Auf See" wurde sogleich für den Deutschen Buchpreis nominiert.

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    Eeva-Liisa Manner: Das Mädchen auf der Himmelsbrücke © Guggolz Verlag
    Guggolz Verlag

    Roman - Eeva-Liisa Manner: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke"

    Mit Literatur aus Finnland verbinden die meisten blutige Krimis oder alte Sagen. Doch Finnland hat eine vielfältige Literaturgeschichte, die bei uns weitgehend unbekannt ist. Eine der berühmtesten finnischen Autorinnen ist Eeva-Liisa Manner (1921-1996), die vor allem als Lyrikerin bekannt wurde, aber auch als Autorin von Romanen und Dramen. Im Jahr 1951 ist ihr erster Roman erschienen, der jetzt erst zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt worden ist: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke".

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    Karol Berger: Jenseits der Vernunft © Metzler/Bärenreiter
    Metzler/Bärenreiter

    Form und Bedeutung in Wagners Musikdramen - Karol Berger: "Jenseits der Vernunft"

    Bücher über Richard Wagner füllen die Regale längst meterweise. Aber immer wieder gibt es Neuerscheinungen zu diesem Komponisten. Jetzt hat der Musikwissenschaftler Karol Berger unter dem Titel "Jenseits der Vernunft" ein Buch über – wie es im Untertitel heißt – "Form und Bedeutung in Wagners Musikdramen" verfasst.

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    Édouard Louis: Anleitung ein anderer zu werden © Aufbau
    Aufbau

    Roman - Édouard Louis: "Anleitung ein anderer zu werden"

    Édouard Louis ist noch nicht ganz 30 Jahre alt, in Frankreich aber längst ein literarischer Star. Furore sorgte bereits sein Debüt "Das Ende von Eddy" aus dem Jahr 2015, in dem er über seine Homosexulaität und die Herklunft aus prekären, armen Verhältnissen in der nordfranzösischen Provinz berichtete. Eddy Bellegueule, das war er selbst, bevor er sich in Édouard Louis umbenannt hat. Diese Verwandlung ist nun Thema seines neuen Romans "Anleitung ein anderer zu werden". Unser Literaturkritiker Jörg Magenau hat ihn gelesen.

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    Georg M. Oswald: Das Grundgesetz. Ein literarischer Kommentar © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Ein literarischer Kommentar - Georg M. Oswald (Hsg.): "Das Grundgesetz"

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar." – "Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit." – "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich." – Große Worte, grundsätzliche Rechte und Pflichten, festgeschrieben im deutschen Grundgesetz. Gerade in Krisenzeiten wie in der Corona-Pandemie wurden und werden diese Sätze hinterfragt und heftig diskutiert. Dieses Buch kommentiert und kritisiert das Grundgesetz – vielstimmig, erhellend, konstruktiv.

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    Lisa Eckhart: Boum © Zsolnay
    Zsolnay

    Roman - Lisa Eckhart: "Boum"

    Die Kabarettistin Lisa Eckhart provoziert gerne und ist so umstritten wie erfolgreich. Jetzt legt die Österreicherin, die in Leipzig wohnt, ihren zweiten Roman vor: „Boum“. Sie fackelt ein Feuerwerk der Fantasie ab und lässt es knallen – ist dabei aber zu sehr auf Provokation und Effekt aus, findet Literaturkritikerin Nadine Kreuzahler.

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    Patrick Modiano: Unterwegs nach Chevreuse © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - Patrick Modiano: "Unterwegs nach Chevreuse"

    Patrick Modiano ist einer der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart. Für sein schillerndes und umfangreiches Werk bekam er zahlreiche Auszeichnungen, 2014 den Literaturnobelpreis. Die Romane des in Paris lebenden Autors fördern oft verschüttete Erinnerungen zutage und wirken manchmal, als würden sie einen Text wieder lesbar machen, den jemand irgendwann mit unsichtbarer Tinte geschrieben hat. Sein neuer Roman trägt den Titel "Unterwegs nach Chevreuse“".

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    Eeva-Liisa Manner: Das Mädchen auf der Himmelsbrücke © Guggolz Verlag
    Guggolz Verlag

    Roman - Eeva-Liisa Manner: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke"

    Mit Literatur aus Finnland verbinden die meisten blutige Krimis oder alte Sagen. Doch Finnland hat eine vielfältige Literaturgeschichte, die bei uns weitgehend unbekannt ist. Eine der berühmtesten finnischen Autorinnen ist Eeva-Liisa Manner (1921-1996), die vor allem als Lyrikerin bekannt wurde, aber auch als Autorin von Romanen und Dramen. Im Jahr 1951 ist ihr erster Roman erschienen, der jetzt erst zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt worden ist: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke".

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    Steffen Mensching: Hausers Ausflug © Wallstein
    Wallstein

    Roman - Steffen Mensching: "Hausers Ausflug"

    Begonnen hat Steffen Mensching seine Karriere als anarchistischer Clown und Kabarettist. Inzwischen ist er auch Theaterintendant (in Rudolstadt) und Buchautor. Für seinen Roman "Schermanns Augen" (2018) wurde er mit dem Erich-Fried-Preis und den Preis der Uwe Johnson-Gesellschaft ausgezeichnet. Sein neuer Roman "Hausers Ausflug" ist kürzlich im Wallstein Verlag erschienen. Jörg Magenau hat ihn gelesen.

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    Byung-Chul Han: Vita contemplativa © Ullstein
    Ullstein

    Gegenentwurf zu Hannah Arendts "Vita activa oder vom tätigen Leben" - Byung-Chul Han: "Vita contemplativa oder von der Untätigkeit"

    Ständig fühlen wir uns im Alltag rastlos, gestresst und überfordert. Sehnsüchtig warten wir auf den Urlaub und hoffen auf Erholung. Aber wir wollen auch in der Freizeit möglichst viel erleben, hetzen von einem Kultur-Event zum nächsten, checken ständig unsere Mails. Kaum aus den Ferien zurück, sind wir wieder im alten Trott. Warum können wir nicht mehr abschalten und das Nichtstun genießen? Und wie sähe unser Leben aus, wenn wir nicht immer aktiv handeln, sondern mal die Seele baumeln lassen? Vielleicht kann Byung-Chul Han darauf antworten.

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    Marianna Leky: Kummer aller Art © Dumont
    Dumont

    Texte - Mariana Leky: "Kummer aller Art"

    Das neue Buch der Bestsellerautorin ist ein wahres Trost-Buch. Und das nicht etwa, weil es hier nur um heitere Dinge geht, ganz im Gegenteil. In ihren kurzen Texten schreibt Mariana Leky von all dem Unbill des Lebens, den wir auch kennen, aber wie sie das tut, das ist ungemein tröstlich.

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    Iso Camartin: Warum Johann Sebastian Bach keine Oper schrieb © rüffer & rub
    rüffer & rub

    Sachbuch - Iso Camartin: "Warum Johann Sebastian Bach keine Oper schrieb"

    Weit über 1.000 Werke sind von Johann Sebastian Bach überliefert: Kantaten, Motetten, Passionen, Orgel- und Cembalomusik, Konzerte und vieles mehr. Nur eines hat er nie geschrieben: eine Oper. Der Schweizer Publizist Iso Camartin ist jetzt der Frage nach dem Warum nachgegangen.

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    Sergii Rudenko: Selenskyj © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Eine politische Biografie - Sergii Rudenko: "Selenskyj"

    Mit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine ist die Friedensordnung in Europa zerstört, sind Freiheit und Selbstbestimmung in Gefahr. "Am 24. Februar begann der totale Krieg", sagt Wolodymyr Selenskyj, der ukrainische Präsident, der klarstellt, dass sein Land auch andere Völker verteidigt und im Kampf um die Freiheit vor allem eines braucht: Waffen. Doch wer ist eigentlich dieser Mann, der sich vom belächelten Schauspieler zum Widerstandshelden der freien Welt gewandelt hat? Wie konnte ein Komiker es schaffen, Präsident zu werden, welche Werte vertritt er, was sind seine Ziele? Vielleicht kann ein Buch weiterhelfen: "Selenskyj. Eine politische Biografie", verfasst von Sergii Rudenko.

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    Lily King: Hotel Seattle © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Erzählungen - Lily King: "Hotel Seattle"

    Aufwachsen in schwierigen Familienverhältnissen. Geschiedene Eltern. Alkoholismus. Erste Liebesversuche der Kinder, spätes, neues Liebesglück der Eltern. Selbstzweifel einer Autorin und der Kampf mit dem eigenen Geschriebenen: All das sind Themen der amerikanischen Autorin Lily King, die in ihren Roman und Kurzgeschichten immer wieder auftauchen. Das gilt auch für ihren neuen, bemerkenswerten Erzählungsband "Hotel Seattle".

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    Andreas Sturm: Ich muss raus aus dieser Kirche © Herder
    Herder

    Sachbuch - Andreas Sturm: "Ich muss raus aus dieser Kirche"

    Andreas Sturm gehörte zu den mächtigsten Kirchenmännern in Deutschlands. Als Generalvikar in Speyer war er für Tausende von Mitarbeitenden und einen Millionenetat verantwortlich. Doch Andreas Sturm tritt aus der Kirche aus. "Ich muss raus aus dieser Kirche. Weil ich Mensch bleiben will", so lautet der Titel seiner schonungslosen Bilanz.

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    Isabel Allende: Violeta © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Roman - Isabel Allende: "Violeta"

    Vor 40 Jahren machte "Das Geisterhaus" Isabel Allende zur Bestsellerautorin. Gleich ihr erster Roman war ein Welterfolg, der mit Maryl Streep und Jeremy Irons in den Hauptrollen verfilmt wurde. Am 2. August feiert Isabel Allende ihren 80. Geburtstag und beschenkt sich und ihre Fans vorab mit einem neuen Roman: "Violeta".

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    Andrea Abreu: So forsch, so furchtlos © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Roman - Andrea Abreu: "So forsch, so furchtlos"

    Andrea Abreu ist 27 Jahre alt, hat einen Roman geschrieben und steht bereits auf der "Granta"-Liste der 25 besten spanischsprachigen Autor:innen unter 35 Jahren. In ihrem Debütroman schreibt sie über eine Mädchenfreundschaft auf Teneriffa – forsch und furchtlos.

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    Gary Schunack: Ahoi, Berlin | Bernd Siegmund: Das Oderbruch | Robert Zagolla: Brandenburg © be.bra verlag
    be.bra verlag

    Drei Buchempfehlungen - Ausflugstipps für Berlin und Brandenburg

    Ferienzeit ist Ausflugszeit. Jetzt ist er endlich da, der Sommer. Wer noch nicht im Urlaub ist oder keinen geplant hat, will jetzt, ob allein, zu zweit oder mit den Kindern, hinaus ins Grüne, will frische Luft atmen, sich am Wasser vergnügen, Tiere beobachten, Kultur tanken, etwas erleben. Wer nach Hinweisen und Anregungen für einen gelungenen Ausflug in die Umgebung sucht, findet in dem auf Reiseliteratur spezialisierten be.bra verlag genau das Richtige.

    Lea Ypi: Frei © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Memoir - Lea Ypi: "Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte"

    Was wissen wir über Albanien? Wie war es, dort in der Zeit des Systemwechsels um 1990 aufzuwachsen? Die Philosophin Lea Ypi, Professorin an der London School of Economics, wurde 1979 in Tirana geboren und erzählt in ihrem autobiografischen Buch "Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte", wie sie den Umbruch vom Sozialismus in den Kapitalismus in Albanien erlebte.

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    James Baldwin: Von einem Sohn dieses Landes © dtv
    dtv

    Essays - James Baldwin: "Von einem Sohn dieses Landes"

    James Baldwin war einer der führenden Intellektuellen und einer der bedeutendsten Schriftsteller Amerikas. Nach seinem Tod im Jahr 1987 gerieten seine politisch oft provozierenden Werke etwas ins Abseits. Doch mit dem unter Präsident Trump wieder aufkeimenden Rassismus und der Black Lives Matter-Bewegung rücken Baldwins Bürgerrechtsthesen wieder in den Fokus der Debatte um Gleichheit und Gerechtigkeit. Nun ist Baldwins Essay-Sammlung "Von einem Sohn dieses Landes | Notes of a Native Son" in einer Neuübersetzung von Miriam Mandelkow erschienen.

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    Christoph Brumme: Im Schatten des Krieges © S. Hirzel
    S. Hirzel

    Tagebuchaufzeichnungen aus der Ukraine - Christoph Brumme: "Im Schatten des Krieges"

    Zu Beginn dieser Tagebuchaufzeichnungen des Schriftstellers Christoph Brumme fragt dessen 11-jähriger Steifsohn Kolja: "Müssen wir fliehen? Wird Putin unser geliebtes Poltawa in Schutt und Asche bombardieren, wie er das schon vor mehr als zwanzig Jahren mit Grosny gemacht hat?" Fragen eines Kindes in Zeiten des Krieges in der Ukraine, Fragen, die naheliegen. Irritierend ist bloß, dass sie von Kolja schon am 25. Januar gestellt wurden, da dieses Ukraine-Tagebuch von Brumme beginnt.

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    Helene Hegemann: Schlachtensee © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Stories - Helene Hegemann: "Schlachtensee"

    Seit ihrem gefeierten Debüt "Axolotl Roadkill" im Jahr 2010 gilt Helene Hegemann als Jungstar der deutschen Literatur. Damals war sie grade mal 18 Jahre alt, nur wenig älter als ihre Protagonistin, die in einer Berliner WG lebte, viele Drogen nahm und die Techno-Clubs der Stadt besuchte. Inzwischen ist Helene Hegemann 30 und auch die Figuren in ihrem neuen Buch sind mit ihr entsprechend gealtert. "Schlachtensee" heißt dieser Band mit 15 "Stories".

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    Christa Mayer: Meine Mutter, meine Schwester und ich © Hartmann Books
    Hartmann Books

    Fotoband - Christa Mayer: "Meine Mutter, meine Schwester und ich"

    Als vor wenigen Jahren mit einer großen Übersichtsausstellung in Berlin an die bundesweit einflussreiche Kreuzberger "Werkstatt für Photographie" erinnert wurde, da rückte auch eine Fotografin wieder in den Fokus, die dort ihre Ausbildung erhielt, aber weiterhin ihrem Beruf als klinische Psychologin nachgegangen war: Christa Mayer. Bekannt wurde sie durch Aufnahmen aus der geschlossenen Langzeitpsychiatrie. Jetzt, mit 77 Jahren, veröffentlichte sie ihren ersten Fotoband.

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    "Die sieben Sprachen des Schweigens" © Rowohlt
    Rowohlt

    Letztes Werk - Friedrich Christian Delius: "Die sieben Sprachen des Schweigens"

    Nun ist es sein Vermächtnis geworden, Friedrich Christian Delius' letztes Buch "Die sieben Sprachen des Schweigens": Der Schriftsteller und Georg-Büchner-Preisträger ist im Alter von 79 Jahren in Berlin gestorben. Drei Geschichten aus seinem Leben stecken in diesem Werk - wichtige, lebensverändernde Stationen.

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    Nicole Krauss: Ein Mann sein © Rowohlt
    Rowohlt

    Storys - Nicole Krauss: "Ein Mann sein"

    Ihre Romane gehören nicht nur zum Besten der US-amerikanischen Gegenwartsliteratur: Nicole Krauss schreibt Bücher von Welt. Denn die 1974 geborene Schriftstellerin ist in New York genauso zu Hause wie in Tel Aviv; ihre Romane greifen die jüdisch-osteuropäische Geschichte ihrer eigenen Familie ebenso auf wie die politischen Brüche der Gegenwart an vielen Orten. Jetzt ist ihr erster Erzählungsband erschienen: "Ein Mann sein".

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    Donna Leon: Milde Gaben © Diogenes
    Diogenes

    Commissario Brunettis 31. Fall - Donna Leon: "Milde Gaben"

    Donna Leon, geboren in Montclair/New Jersey, hat es vor vielen Jahren in die weite Welt verschlagen. Sie war Reiseleiterin in Rom, Werbetexterin in London und Lehrerin in der Schweiz, im Iran, in China und in Saudi-Arabien. Nachdem sie in ihre Wahlheimat Venedig zog, begann sie mit dem Schreiben der "Brunetti"-Romane, die in unzählige Sprachen (aber nicht ins Italienische!) übersetzt werden. "Milde Gaben" ist der 31. Fall für den sympathischen Commissario, der die griechischen Klassiker liebt.

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    Eckart Nickel: Spitzweg © Piper
    Piper

    Roman - Eckhart Nickel: "Spitzweg"

    Eckhart Nickels Roman "Spitzweg" ist ein Roman über Kunst, darüber, wie man Kunst begreifen, sich ihr anverwandeln kann: ein Kunstwerk eigenen Grades. Es kommt hier natürlich auch Carl Spitzweg vor, aber nur wenig aus dessen Leben.

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    Yasmina Reza: Serge © Hanser
    Hanser

    Roman - Yasmina Reza: "Serge"

    Bekannt ist Yasmina Reza vor allem für ihre Theaterstücke: "Kunst", "Drei Mal Leben" oder "Der Gott des Gemetzels". Doch die französische Autorin, Regisseurin und Schauspielerin schreibt auch Drehbücher und Romane. Ihr neuester Roman heißt "Serge" und wurde von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel übersetzt.

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    Volker Hagedorn: Flammen © Rowohlt
    Rowohlt

    Eine europäische Musikerzählung 1900-1918 - Volker Hagedorn: "Flammen"

    Es war eine Zeit des Umbruchs: der Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg. Aber nicht nur in den Bereichen Politik oder Gesellschaft war das eine Zeit der großen Veränderungen, sondern auch in der Musik. Der Autor Volker Hagedorn hat sich jetzt diesen Aspekt vorgenommen und unter dem Titel "Flammen. Eine europäische Musikerzählung 1900-1918" ein neues Buch geschrieben.

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    Andreas Stichmann: Eine Liebe in Pjöngjang © Rowohlt
    Rowohlt

    Roman - Andreas Stichmann: "Eine Liebe in Pjöngjang"

    Andreas Stichmann, geboren 1983 in Bonn, hat bisher einen Band mit Erzählungen und zwei Romane geschrieben und dafür viel Anerkennung und einige Auszeichnungen erhalten – vor allem für seinen Debütroman "Das große Leuchten". Darin erzählt er von einer Reise durch den Irak und durch die Wüste. Sein neuer, dritter Roman führt noch viel weiter weg: nach Nordkorea.

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    Carsten Gansel: Kind einer schwierigen Zeit © Galiani Berlin
    Galiani Berlin

    Biografie - Carsten Gansel: "Kind einer schwierigen Zeit. Otfried Preußlers frühe Jahre"

    Sie haben Generationen an Kindern und Jugendlichen geprägt: "Der Räuber Hotzenplotz", "Die kleine Hexe", "Das kleine Gespenst", "Der kleine Wassermann" und der düstere "Krabat". Die Kinderbücher von Otfried Preußler sind heute Klassiker und sein Name ist weltberühmt. Doch schon lange vorher schrieb er Gedichte, Theaterstücke und Erzählungen, mitten im Zweiten Weltkrieg. Am 5. Mai erscheint ein umfangreiches Werk zu Preußlers Anfängen als Autor – mit zum Teil noch ganz unbekannten Texten, die nichts mit Kinderliteratur zu tun haben.

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    Oksana Sabuschko: Schwestern © KLAK
    KLAK

    Ein Roman in Erzählungen - Oksana Sabuschko: "Schwestern"

    "Feldstudien über ukrainischen Sex" – so heißt der Roman, mit dem die Kyjiwer Schriftstellerin Oksana Sabuschko Mitte der 90er Jahre berühmt wurde. Sabuschko, Jahrgang 1960, ist eine starke, schonungslose, eigenwillige Stimme der literarischen Avantgarde der Ukraine. Vielleicht kann man sie eine literarische Psychoanalytikerin der ukrainischen Gesellschaft nennen: Die Traumata der sowjetischen Vergangenheit und Sex als Metapher für Begehren und Gewalt sind ihre Themen. Auch in ihrem Buch "Schwestern. Ein Roman in Erzählungen", aus dem Ukrainischen übersetzt von Alexander Kratochvil, erschienen im kleinen Berliner Klak-Verlag.

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    Saša Stanišić: Herkunft © Luchterhand
    Luchterhand

    Roman - Saša Stanišić: "Herkunft"

    Gute Bücher altern nicht. Saša Stanišićs Roman "Herkunft" gehört zu jenen Büchern, die man im Moment noch einmal mit ganz anderen Augen liest. 2019, als das Buch erschien, gewann Stanišić damit den Deutschen Buchpreis, stand auf den Bestsellerlisten, bekam viel Scheinwerferlicht und zahlreiche positive Rezensionen. Wenn man es jetzt wieder zur Hand nimmt, nur zweieinhalb Jahre später, liest man es mit einem anderen politischen Soundtrack: vor dem Hintergrund des Angriffskrieges auf die Ukraine. Und das verleiht den Fragen, die Stanišić in "Herkunft" verhandelt, eine erneute Dringlichkeit.

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    David Garrett: Wenn ihr wüsstet © Heyne
    Heyne

    Autobiografie - David Garrett: "Wenn ihr wüsstet"

    Er ist eine der schillerndsten Figuren im Musikbetrieb: der Geiger David Garrett, sowohl im klassischen als auch und vor allem im Crossover-Fach unterwegs und unglaublich erfolgreich. Jetzt, mit gerade mal Anfang 40, hat er seine Autobiografie herausgebracht.

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    Karl Ove Knausgård: Der Morgenstern © Luchterhand
    Luchterhand

    Roman - Karl Ove Knausgård: "Der Morgenstern"

    Mit seinem autobiografischen Großprojekt in sechs Bänden wurde Karl Ove Knausgård berühmt. "Mein Kampf" hieß diese Alltagsmitschrift im norwegischen Original. Auf Deutsch klangen die Titel "Leben", "Lieben" oder "Sterben" weniger martialisch. Jetzt gibt es einen neuen, nicht weniger umfangreichen Roman des norwegischen Autors, in dem es nicht mehr um ihn selbst geht, sondern um insgesamt neun fiktive Figuren. "Der Morgenstern" lautet der Titel, dieses Mal in Übereinstimmung mit dem vor zwei Jahren erschienenen norwegischen Original.

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    Nino Haratischwili: Das mangelnde Licht © Frankfurter Verlagsanstalt
    Frankfurter Verlagsanstalt

    Roman - Nino Haratischwili: "Das mangelnde Licht"

    Es gibt eine ganze Reihe an aktuellen Romanen, die gerade frappierend aktuell sind, weil sie uns die Vorgeschichte für den Angriffskrieg auf die Ukraine deutlich machen. Ob es Katerina Poladjans Roman "Zukunftsmusik" ist oder Sasha Marianna Salzmanns "Im Menschen muss alles herrlich sein" - oder eben dieser neue Roman von Nino Haratischwili. Schon mit "Das achte Leben" hatte die 1983 in Tbilissi geborene Autorin und Theaterregisseurin ein beeindruckendes Georgien-Epos geschrieben, und mit "Die Katze und der General", der in Tschetschenien spielte, stand sie auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.

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    Imre Kertész: Heimweh nach dem Tod © Rowohlt
    Rowohlt

    Arbeitstagebuch zur Entstehung des "Romans eines Schicksallosen" - Imre Kertész: "Heimweh nach dem Tod"

    Imre Kertész' autobiografischer "Roman eines Schicksallosen" ist eines der wichtigsten literarischen Zeugnisse des Holocaust. Doch erst nach dem Zerfall des Sozialismus gelang Kertész der internationale Durchbruch und sein Bericht eines 14-Jährigen, der Auschwitz und Buchenwald überlebt hatte, machte ihn weltberühmt. Die Entstehungsgeschichte des Romans kann man nun in dem Arbeitstagebuch "Heimweh nach dem Tod" nachlesen.

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    Torsten Schulz: Öl und Bienen © Klett-Cotta
    Klett-Cotta

    Roman - Torsten Schulz: "Öl und Bienen"

    Der Schriftsteller Torsten Schulz ist bekannt für zahlreiche Filmdrehbücher und für Romane wie "Boxhagener Platz" und "Skandinavisches Viertel". Geboren wurde er 1959 in Berlin, wo er immer noch lebt, aber nur zum Teil, er hat auch ein Domizil auf dem Land. In der Provinz spielt auch sein neues Buch "Öl und Bienen" - genauer gesagt im Havelland.

    Orhan Pamuk: Die Nächte der Pest © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - Orhan Pamuk: "Die Nächte der Pest"

    Literaturnobelpreisträger geben sich im rbb die Klinke in die Hand: Gerade war der aktuelle Preisträger, der in England lebende tansanische Autor Abdulrazak Gurnah, zu Gast, um seinen Roman "Ferne Gestade" vorzustellen, da kommt schon der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk ins Haus des Rundfunks. "Die Nächte der Pest" heißt der neue Roman, den der Literaturnobelpreisträger im Großen Sendesaal präsentiert.

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    Abdulrazak Gurnah: Ferne Gestade © Penguin
    Penguin

    Roman des Literaturnobelpreisträgers 2021 - Abdulrazak Gurnah: "Ferne Gestade"

    Hoher Besuch im Großen Sendesaal des rbb: Abdulrazak Gurnah, Literaturnobelpreisträger von 2021, stellt seinen soeben im Penguin Verlag erschienen Roman "Ferne Gestade" vor. Der 1948 im damaligen Sultanat Sansibar geborene Autor emigrierte 1968 nach Großbritannien, lehrte nach seinem Literaturstudium an verschiedenen Universitäten englische Literatur lehrte und machte als Schriftsteller Karriere.

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    Catherine Belton: Putins Netz © HarperCollins
    HarperCollins

    Sachbuch - Catherine Belton: "Putins Netz"

    Was ist los in Putins Kopf? Alle Welt würde das gern wissen, seit Russland die Ukraine überfallen hat. Catherine Beltons 700-Seiten-Wälzer Putins Netz, das in deutsch am Vortag des Überfalls erschienen ist, gibt darauf keine aktuelle Antwort. Soviel vorab. Und dennoch ist es das Buch zur Stunde, lehrreich, verblüffend, beklemmend und spannend - meint Arno Orzessek.

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    Stine Pilgaard: Meter pro Sekunde © Kanon Verlag
    Kanon Verlag

    Roman - Stine Pilgaard: "Meter pro Sekunde"

    Die dänische Autorin Stine Pilgaard, 1984 in Aarhus geboren, ist mit ihren bisher drei Romanen in Dänemark ein Publikumsliebling. Für "Meter pro Sekunde" wurde sie mit dem "Goldenen Lorbeer" der dänischen Buchhändler ausgezeichnet. Ihr dritter Roman ist nun der erste, der in deutscher Übersetzung vorliegt. Er spielt in Velling, einem kleinen Städtchen in Westjütland an der Nordseeküste, einer wortkarge Gegend, die Pilgaard als "Land der kurzen Sätze" bezeichnet.

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    Joachim B. Schmidt: Tell © Diogenes
    Diogenes

    Roman - Joachim B. Schmidt: "Tell"

    Vor 15 Jahren hat der Schweizer Autor Joachim B. Schmidt seiner Heimat den Rücken gekehrt und ist nach Island ausgewandert. Wenn er nicht gerade Touristen über die Insel führt, schreibt er Romane und Kolumnen. Im Roman "Kalmann" entwarf er das Porträt eines geistig benachteiligten Außenseiters, der in einen rätselhaften Kriminalfall verwickelt wird. Dabei spielten auch geheimnisvolle nordische Sagen und Legenden eine Rolle. Um Mythen und Märchen geht es auch in seinem neuen Roman "Tell".

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    Fang Fang: Wuhan Diary © Hoffman & Campe
    Hoffman & Campe

    Tagebuch - Fang Fang: "Wuhan Diary. Tagebuch aus einer gesperrten Stadt"

    Covid-19 hat die Welt durcheinandergewirbelt, und die neun Millionen Einwohner der chinesischen Stadt Wuhan gehörten zu den ersten, die es am eigenen Leib erfahren mussten. 76 Tage, von Ende Januar bis Anfang April, war die Metropole vollständig abgeriegelt und das Leben einem rigiden Shutdown unterworfen.

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    Abraham B. Yehoshua: Der Tunnel; Montage: rbb
    Nagel & Kimche

    Roman - Abraham B. Yehoshua: "Der Tunnel"

    Demenz ist eine Krankheit, die immer mehr Menschen zu betreffen scheint und die auch in der Literatur immer häufiger verarbeitet wird, wie in Arno Geigers Buch "Der alte König in seinem Exil" von 2011 oder in "Der vergessliche Riese" von David Wagner aus diesem Jahr. Abraham B. Yehoshuas neuer Roman "Der Tunnel" zeigt nun in der glänzenden Übersetzung von Markus Lemke, was Demenz im israelischen Kontext bedeuten kann.

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    Annie Ernaux: Der Platz @ Suhrkamp
    Suhrkamp

    Erzählung - Annie Ernaux: "Der Platz"

    Annie Ernaux ist eine der bedeutendsten französischen Schriftstellerinnen unserer Zeit. Ihr literarisches Werk ist weitestgehend autobiographisch. Nach den Romanen "Die Jahre" und "Erinnerung eins Mädchens" erscheint bei uns heute "Der Platz". Darin erzählt sie von dem Leben ihres Vaters und ihrer eigenen Herkunft.

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    Annie Ernaux "Erinnerung eines Mädchens" / Montage rbb
    Suhrkamp

    Autobiografie - Annie Ernaux: "Erinnerung eines Mädchens"

    Mit jahrzehntelanger Verspätung wird die französische Schriftstellerin Annie Ernaux endlich auch im deutschsprachigen Raum entdeckt. Entdeckt wird damit auch die neuartige Form autobiografischen Schreibens, die Annie Ernaux entwickelt und zu ihrem literarischen Lebensprojekt gemacht hat.

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