Der Staat hat die Kunst immer wieder benutzt, um Politik oder auch Geld zu machen. Künstler, die das staatliche Image gefährdeten, verschwanden auch im Nachkriegsdeutschland in der Schublade. Andere, die das staatliche Selbstverständnis stützten, landeten im Kanzleramt. Zeitgenössische Künstler im Osten sollen sich in ihrer Formensprache klar gegen den Westen abgrenzen. Der Staat selbst aber enteignet Kunstwerke und verkauft sie in den Westen. Auch im Westen prägt die politische Agenda die Kunst, alles Ungegenständliche ist gut, alles Figürliche verdächtig. Im wiedervereinigten Deutschland ist der Staat heute von der Raubkunst bis zum Humboldt Forum damit betraut, dem Unrecht der Vergangenheit zu begegnen und einvernehmliche Lösungen zu finden.